Seit kurzen freuen sich bekennende Freizeit-Infizierte und -Überlebende: Das Survival Pack wurde auf die Steam-Server gespielt, Left 4 Dead ist größer geworden.
Nun funktionieren endlich auch die beiden (leicht modifizierten) Kampagnen »Death Toll« und »Dead Air« im bereits bekannten Versus-Modus.
Das macht wie gehabt großen Spaß und die Zombie- Seite darf sich endlich mal wieder um neue Verstecke kümmern.
Beim neuen namensgebenden Survival Modus handelt es sich im Prinzip um eine aufgepeppte Variante der Kampagnen- Enden, bei denen Sie sich immer gegen Zombie- Unmengen verteidigen müssen.
15 bereits bekannte Areale und eine flammneue (ein Leuchtturm) dienen dabei als Schauplätze.
Nun spuckt Left 4 Dead im Survival Modus noch mal deutlich mehr gewöhnliche und Spezial-Zombies aus. Es geht auch gar nicht darum, gerettet zu werden, sondern darum so lange wie möglich zu überleben.
Nicht einfach! Gar nicht einfach -- wenn man mit einer Zufallstruppe unterwegs ist.
Eingespielte Teams hingegen kommen -- wie eigentlich immer in Left 4 Dead -- deutlich besser davon.
Wie bei den Kampagnen-Enden auch lösen Sie die Zombie-Flut im Survival Modus durch das Betätigen eines Schalters aus.
Doch das sollten Sie besser nicht sofort machen, nachdem Sie die Karte betreten haben. Wer sich Zeit nimmt und sich umschaut, der findet reichlich Benzinkanister und Propangasflaschen. Die, in den Zulaufwegen der Zombies positioniert und im rechten Moment in Brand gesetzt, können schon mal ganze Wellen im Keim ersticken.
Stichwort »Wellen«: Zunächst kleckern die Gegner im Survival Modus eher. Je länger ein Team allerdings überlebt, desto härter und schneller kommt die Zombie-Brandung rein.
Wer eine bestimmte Zeitmarke überschreitet, wird mit einem Achievement belohnt.
Prima dabei, dass der alte Trick mit dem Nahkampf- Angriff seit einem Minipatch nicht mehr funktioniert, sonst wäre der Witz aus dem Survival Modus raus.
Früher war es nämlich möglich, KI-Zombies, so zahlreich und stark sie auch gewesen sein mochten, einfach per Dauer-Kolbenschlag abzuwehren.
Dazu musste man nur alle vier Überlebenden in eine Ecke packen und ununterbrochen zudreschen lassen.
Das klappt nicht mehr, denn nach ein paar Schlägen ermüdet Ihr Charakter und muss erst mal wieder zu Kraft kommen.
Bisher macht das Survival Pack auf uns einen gelungenen Eindruck. Allein die Tatsache, dass nun alle Kampagnen endlich im Versus Modus spielbar sind, dürfte für längerfristigen Spaß und neue Taktiken sorgen. Zeit wurde es!
Auf der E3 hatten wir die Gelegenheit bei Valve das frisch angekündigte Left 4 Dead 2 anzuspielen.
Die dort verfügbare zwei Abschnitte andauernde Kampagne ist im Süden der USA angesiedelt. Dort kämpfen wir uns vom Hafen aus durch eine von Infizierten überrannte, an New Orleans erinnernde Stadt.
Diesmal laufen aber nicht Zoey, Francis, Bill und Louis vor den Untoten davon, sondern vier neue Überlebende. Rochelle, Coach, Ellis und Nick sind echte Südstaatler und rufen sich Warnungen und Kommandos mit unverwechselbarem Akzent zu.
Wie schon im Vorgänger sind die Kampagnen in Teilabschnitte unterteilt, Schützräume stellen die Übergänge dar. So machen Sie sich alleine mit drei Bots oder menschlichen Mitspielern auf, möglichst unbeschadet zum nächsten Rettungsbunker zu gelangen.
Unterwegs finden Sie neue Waffen die sich jedoch fast allesamt nur optisch von ihren Pendants aus den Vorgängern unterscheiden. Nettes Detail: Wenn Sie zwei Pistolen aufsammeln, handelt es sich jetzt um zwei unterschiedliche Modelle.
Ganz neu sind Nahkampfwaffen im Spiel. Mit einer Axt zerteilen Sie mühelos anrückende Zombiehorden, eine Bratpfanne belohnt jeden Schlag mit einem witzigen „Plonk“- Geräusch. Unpraktisch: sobald Sie zur Schusswaffe wechseln, lässt ihre Spielfigur die Prügel automatisch fallen.
Sie müssen sich also entscheiden ob Sie Nah- oder Fernkämpfer sein wollen. Pistolen, Maschinenpistolen, Sturm-, Schrot- und Scharfschützengewehre können in Left 4 Dead 2 mit Napalm-Munition geladen werden.
Getroffe Feinde gehen daraufhin in Flammen auf. Das klappt jedoch nicht bei allen Widersachern, manche der Infizierten tragen einen feuerfesten Seuchenschutzanzug.
Das erscheint derzeit aber noch etwas unsinnig, immerhin sterben die Anzugträger im Kugelhagel genauso schnell wie ihre ungeschützten Kollegen.
Die Bot-KI scheint sich seit Left 4 Dead nicht verbessert zu haben. Noch immer können die KI-Mitstreiter keine Rohrbomben und Molotov-Cocktails aufsammeln, Gastanks und Benzinkanister tragen sie dagegen eigenständig umher.
Valve hat angekündigt den vier neuen Überlebenden auch (zusätzlich zum bereits bekannten Quartett) vier neue Boss-Monster entgegen zu stellen. Der ersten davon, der flinke Charger, stellte sich in unserer Partie aber als keine große Gefahr heraus.
Das Monster stürmt geradlinig auf einen Überlebenden zu und reißt ihn mit einem Schwung zu Boden, hat aber nicht besonders viele Lebenspunkte. Gefährlicher ist da schon die überarbeitete Witch. Die Dame wandert bei Tageslicht ziellos im Level umher und wird so in Infiziertengruppen gerne mal übersehen.
Grafisch hat sich nicht allzu viel getan, Flammen sahen jedoch bedeutend besser aus als noch in Left 4 Dead.
Left 4 Dead 2 soll am 17. November für PC und Xbox 360 erscheinen. Zum Vollpreis sollen die Spieler dann fünf Kampagnen mit einer laut Valve-Autor Chet Faliszek „zusammenhängenderen Handlung“ bekommen.
Wir hatten mit der Demo schon viel Spaß, sind aber noch nicht überzeugt ob die gezeigten Neuerungen nicht auch Teil eines kostenlosen Addons hätten sein können.
Die Seuche! Valve schickt uns im Test zu Left 4 Dead 2 abermals gegen Zombies oder als Infizierte in den Kampf ums Überleben.
Doch ist Teil 2 nur ein lauer Aufguss des Originals oder gibt’s wirklich Neues an der Zombie-Front?
Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Original veröffentlicht der Entwickler Valve den Multiplayer-Shooter Left 4 Dead 2.
Der erste Teil des spielbaren Zombiefilms begeisterte uns im Test und viele Käufer danach durch seinen hohen Kreisch- und Schadenfreudefaktor. Doch diesmal gab's im Vorfeld reichlich Vorwürfe von Fans, man würde das gleiche Programm abermals veröffentlichen. Das stimmt im Kern auch, denn der Nachfolger macht alles genau wie der erste Teil. Nur noch eine Nummer größer und variantenreicher.
Der Handlungsrahmen
Wieder sind’s vier Überlebende, die von unzähligen Zombies vernascht werden sollen. Pardon, von unzähligen Infizierten.
Left 4 Dead 2 spielt im gleichen Zeitrahmen wie der erste Teil, nur eben an anderen Orten mit anderen Helden. Die Hintergrundgeschichte bleibt allerdings so dünn wie gehabt: Irgendeine nicht näher definierte Seuche ist in den USA ausgebrochen und hat nahezu die gesamte Bevölkerung in matschbirnige Hirnfresser verwandelt. Nun gilt es für ein Trüppchen von vier Menschen, sich durch den Süden der USA nach New Orleans durchzuschlagen; angeblich einer der wenigen Orte auf der Landkarte, wo noch nicht jeder jeden annagen möchte.
Die Reise ist wie schon in Left 4 Dead in Kapitel mit jeweils vier bis fünf Abschnitten aufgeteilt, getrennt durch eine Ladesequenz in einem Schutzraum. Waren’s im ersten Teil noch vier Kapitel, sind’s nun fünf. Die können Sie wie gehabt allein an der Seite von drei KI-Begleitern erleben oder -- wesentlich spaßiger -- im Team mit drei anderen Spielern in fünf Schwierigkeitsgraden.
Dieser Koop-Modus ist schon deshalb empfehlenswerter, weil Spielmechanik und Präsentation von Left 4 Dead 2 nach ein paar Abschnitten schnell dröge werden. Nur die panischen Schreie, die Warnungen und das allgemeine Aufatmen von echten Menschen, wenn mal wieder eine besonders knackige Zombie- Attacke abgewehrt wurde, machen den Titel zu einem echten Erlebnis.
Das war schon beim ersten Left 4 Dead nicht anders. Ein Headset ist also Pflicht!
Die Zombies
Im Süden der USA scheint die Seuche ein kleines bisschen anders zu sein als anderswo, das muss an den Sumpfgasen oder der genetischen Struktur da unten liegen: Statt der aus Left 4 Dead bekannten fünf Boss-Zombies gibt’s hier nämlich noch drei weitere Chef-Infizierte.
Zu den alten Bekannten Hunter, Boomer, Smoker, Tank und Witch gesellen sich noch der Spitter, der Charger und der Jockey. Der Spitter spuckt, klar. Und zwar hochgiftige Säure, die sich breitflächig auf dem Boden verteilt.
Der Charger sieht aus wie der kleine Bruder vom Tank, er prescht auf seine Gegner zu, hebt sie von den Füßen und schmettert sie dann immer und immer wieder auf den Boden. Und der Jockey macht genau das, was der Name schon vermuten lässt: Er setzt sich auf den Rücken eines Überlebenden und übernimmt fast vollständig die Kontrolle über ihn. Das Opfer kann nur verzweifelt versuchen dagegen zu halten, im Regelfall wird es aber gezielt in eine Zombiehorde oder ins grüne Gift eines Spitters gelenkt - fies.
Die Waffen
Wenn die Zombies also nun Verstärkung erhalten haben, was ist dann mit den vier armen Würstchen auf der Flucht? Logisch, denen hat Valve in Left 4 Dead 2 mehr Verteidigungskram zugeschanzt. Mehr Fernkampfwaffen (exklusiv in der deutschen Version unter anderem vier Gewehre aus Counter-Strike: Source!) plus erstmalig Nahkampfprügel (Bratpfannen, Gitarren oder Äxte) sowie Brandmunition.
Unter den Bleipusten befindet sich nun auch ein Granatwerfer. Der liegt zufällig in den Levels rum und kann nicht mit neuer Munition ausgestattet werden. Haben Sie alle Granaten verschossen, ist das Ding nutzlos. Das ist auch gut so, denn der Werfer ist für unseren Geschmack viel zu stark geraten. Mit zwei gut platzierten Sprenggeschossen können Sie alleine eine ganze Welle Zombies ausrotten. Öde! Ähnlich übermächtig erscheint uns die Kettensäge, mit der Sie sich trotz beständig abnehmendem Treibstoff gefühlte Stunden butterweich durch die Infiziertenhorden schneiden können.
Herrlich: Neben den piependen Rohrbomben, die zig Zombies anlocken und dann effektvoll hochgehen lassen, finden Sie nun auch immer mal wieder Boomer-Galle in Flaschen. Boomer-Galle lockt bekanntlich Dutzende Infizierte an. Werfen Sie eine solche Flasche unbedingt mal einem der mächtigen Tanks an die deformierte Murmel. Der anschließende Anblick ist eine echte Show!
Das Leveldesign
Apropos Show: Fürs Leveldesign hatte Valve so manche hübsche Idee. So schießen, hacken und sprengen Sie sich in einem Kapitel zum Beispiel über einen Rummelplatz, inklusive einer Tour durch den in lila erstrahlenden und mit Plastikschwänen ausstaffierten Liebestunnel und einer Laufrunde über die Achterbahn (Gott sei Dank ohne Looping).
Abschließend gibt’s ein Rockkonzert ohne Rockband, dafür aber mit Feuerwerk und ganz schön vielen hungrigen und schlecht gelaunten Gästen. Von derartigen Höhepunkten erleben Sie gleich mehrere, allerdings hat es der Entwickler ebenfalls geschafft, erschreckend fade Abschnitte im Spiel unterzubringen. Gerade das erste Kapitel strotzt nur so vor öden geradlinigen Gängen.
Besonders gelungen finden wir dagegen die kleinen Aufgaben, die Sie immer mal wieder an bestimmten Punkten festnageln. So sollen Sie beispielsweise in einem Kaufhaus den Tank eines Wagens auffüllen, um mit der Karre fliehen zu können. Während Sie Kanister um Kanister ranschleppen, rückt Ihnen Welle um Welle die fiese Infizierten-Brut auf den Pelz. Blöd an derlei Missionen ist allerdings, dass Sie die im Singleplayer-Modus völlig allein erledigen müssen.
Die KI-Mitstreiter begleiten Sie zwar und halten Ihnen die Zombies vom Hals, an der eigentlichen Aufgabe beteiligen Sie sich aber nicht. Deswegen: Koop!
Die Multiplayer-Modi
Wie bereits mehrfach gesagt: Die fünf Kapitel machen im Koop deutlich mehr Freude als solo. Richtig klasse wird Left 4 Dead 2 aber erst im bekannten Versus-Modus, in dem Spieler auch noch die Rolle der Bosszombies übernehmen.
Diese Spielvariante kennen wir ja schon aus dem Vorgänger, aber nun können Sie alle fünf Kapitel so bestreiten, in Left 4 Dead waren’s zunächst nur zwei. Die übrigen Levels wurden erst mit einem Patch für Versus freigeschaltet.
Müssen Sie sich für ein ganzes Kapitel im Versus-Modus (mit Seitenwechseln) richtig viel Zeit nehmen, reichen schon ein paar Minuten für eine Runde in der neuen Scavenge- Spielvariante. Darin betankt das eine Team entweder das schon erwähnte Auto im Kaufhaus oder einen Generator, während das andere Team das zu verhindern versucht.
Das Spiel geht mit Seitenwechseln über mehrere Runden. Die Mannschaft, die am Ende die meisten Kanister eingefüllt hat beziehungsweise uneinholbar weit vorne liegt, gewinnt.
Zu Koop, Versus und Scavenge gesellt sich noch der Survival-Modus. Den gab’s für das erste Left 4 Dead als kostenloses Download-Paket. Die Regel dabei ist denkbar einfach: solange wie möglich gegen immer mehr und immer gefährlichere KI-Monster zu bestehen. Gute Zeiten werden mit Medaillen (Bronze, Silber, Gold) belohnt.
Grafik und Sound
Sagen wir, wie es ist: Left 4 Dead 2 ist kein hübsches Spiel. Die Grafik war schon beim ersten Teil leicht veraltet, ein Jahr später sieht’s nicht besser aus. Matschige Texturen, allgemeine Detailarmut und eckige Zombies aus dem Klonlabor -- Left 4 Dead 2 wirkt gegen andere aktuelle Action-Titel wie aus dem letzten Jahrhundert. Lediglich die Modelle der Flüchtenden bilden da Ausnahmen, die sind nämlich wieder sowohl in Aussehen als auch in Sachen Animationen gut gelungen.
Das Spiel gewinnt aber durch die stimmungsvolle Soundkulisse. Und damit meinen wir nicht das Gekreische der Mitspieler. Dynamische Gruselmusik begleitet die Reise nach New Orleans. Und wenn dann der Sound plötzlich dramatischer wird, wissen Sie, dass Sie sich auf was gefasst machen dürfen. Dann hören Sie im Regelfall auch schon die Zombiehorde oder einzelne Bossgegner. Letztere sind an ihren typischen Geräuschen gut zu erkennen und zu orten. Das dürfte Ihnen so manches Mal das Leben retten.
Deutsche Version und Steam
Die deutsche Version ist wie schon bei Left 4 Dead geschnitten. Körperteile lassen sich nicht abtrennen, die Ragdoll-Physik ist deaktiviert. Das Blut spritzt allerdings auch in der hiesigen Variante rot.
Left 4 Dead 2 muss wie alle Valve-Spiele über deren Onlinevertriebsplattform Steam freigeschaltet werden. Damit binden Sie Ihr Spiel unwiderruflich an Ihr Steam- Konto, ein Wiederverkauf ist nicht möglich.