Das Inselreich wächst im Addon Anno 1404: Venedig um die berühmte Gondelstadt, deren Schiffe und Spione auch im neuen Mehrspieler-Modus eine wichtige Rolle spielen.
Es gibt keine große Ubisoft-Verschwörung um Anno 1404: Venedig. Nur eine kleine. Denn dass in den Spielen des Publishers derzeit häufiger die Stadt Venedig auftaucht – zuletzt in Assassin‘s Creed 2, nun im Addon zu Anno 1404 – ist reiner Zufall. Oder zumindest fast.
»Wir haben uns für Venedig entschieden, weil es eine Drehscheibe zwischen Morgen- und Abendland war und deshalb bestens in unser Szenario passt«, stellt der Anno-Designer Guido Schmidt klar. Dass es trotzdem eine kleine Verbindung zur Meuchelmörder-Simulation gibt, verrät der Producer Christopher Schmitz: »Ein Kollege, der an Assassin‘s Creed 2 gearbeitet hat, schickte mir Fotos, Videos und Konzeptzeichnungen von Venedig.«
Das mag den Entwicklern bei der Gestaltung der neuen Gondelstadt-Fraktion geholfen haben, nicht aber bei den spielerischen Neuerungen. Schließlich kraxeln in Anno 1404: Venedig keine Kuttenkiller herum, hier dreht sich alles um Handel, Politik, Spionage -- und den neuen Mehrspieler-Modus.
Missionen ja, Kampagne nein
Wenn Guido Schmidt über Venedig spricht, schwärmt er vom »größten Anno-Addon aller Zeiten«. Das klingt erstmal komisch, schließlich bringt die Erweiterung keine komplette Kampagne, sondern 15 frei wählbare Einzelmissionen.
Die sollen dafür insgesamt 40 Stunden Spielzeit bieten und sich in drei Anspruchsgrade unterteilen.
Gelegenheitsspieler bestreiten einfache, storylastige Aufträge, in denen Sie beispielsweise mit dem Holländer Willem van der Mark (einem alten Bekannten aus Anno 1404) nach dessen verschollener Tochter suchen.
Fortgeschrittene wagen sich an Missionen, die jeweils ein bestimmtes Spielelement hervorheben. So segeln Sie unter anderem mit Ihrem Flaggschiff durch ein Meeres- Labyrinth voller Schätze und Quests. Oder Sie mischen als Korsar Handelsrouten auf.
Und schließlich wären da noch die komplexen Profi- Herausforderungen. Zum Beispiel sollen Sie 1.404 Adelige anlocken, ohne Steuern einzutreiben. Also müssen Sie die Luxuswünsche der Blaublüter über Handelserlöse und Tribute finanzieren – knifflig.
Multiplayer und Koop
Nach der Multiplayer-Auszeit in Anno 1404 brint Venedig endlich wieder einen Mehrspieler-Modus über Netzwerk und Internet. Darin gibt‘s keine besonderen Ziele, hier bestreiten Sie Endlos-Partien. »Die sind eben der beliebteste Modus«, begründet Christopher Schmitz.
Maximal acht Spieler passen auf eine Inselkarte, aufgeteilt in bis zu vierköpfige Teams.
Innerhalb einer Allianz kontrolliert jeder Spieler alle Militäreinheiten, Schiffe und Gebäude -- auch die seiner Verbündeten. »Weil ein so großes Reich später ziemlich komplex wird, sollte man die Aufgaben aufteilen«, rät Schmidt. »Zum Beispiel baut ein Spieler das Abendland aus, ein anderer den Orient. Der dritte führt Kriege, und der vierte löst Quests.« Diese Koop-Inselhatz klingt unterhaltsam, auch wenn nicht eingespielte Teams Abstimmungsprobleme bekommen dürften.
Darüber hinaus bietet der Mehrspieler-Modus alle erdenklichen Optionen, unter anderem dürfen Sie die Korsaren zu- oder abschalten und die Fruchtbarkeit der Böden regeln.
Außerdem können Sie bestimmen, ob und wie lange zum Partiebeginn Zwangsfrieden herrschen soll. Wer mag, kann das Militär auch komplett verbieten und sich aufs friedliche Siedeln konzentrieren.
Vorausgesetzt, Sie finden überhaupt genügend Mitspieler, denn Mehrspieler-Partien können Dutzende von Stunden dauern. Für Gelegenheitsspieler wären knackig-kurze Koop-Missionen wohl die bessere Lösung gewesen.
Neuerungen aus Venedig
In den Solo-Missionen und Mehrspieler-Partien wird natürlich Venedig eine zentrale Rolle spielen, das sich als neue neutrale Fraktion zu den bekannten Anno-Mächten gesellt.
Okay, neue Warenketten bringen die Norditaliener nicht. »Wir haben die Spieler befragt – und das wollte fast niemand«, sagt Schmitz. Dafür schippern aus der stilechten Kanalstadt wie üblich Hilfs- und Handelsflotten, außerdem bietet Venedig neun neue Errungenschaften.
Die Venezianer verhökern auch zwei neue Schiffe. Kleine Handelskoggen fassen massig Fracht, sind flink und verkommen unter Beschuss nicht gleich zu lahmen Segelschnecken. Dadurch eignen sie sich ideal zum Handel in Kriegszeiten. Gleiches gilt für ihre teueren Brüder, die großen Handelskoggen, die Schmidt als »Flaggschiffe 2.0« bezeichnet: schnell, geräumig und fast so schwer bewaffnet wie ein ausgewachsenes Kriegspott.
Wer mag, kann zudem einen eigenen venezianischen Palast errichten – als Belohnung für erfolgreiche Spieler. Wie das Schloss in Anno 1701 basteln Sie den Prachtbau selbst, und zwar aus acht Einzelteilen (Mauern, Toren, Wohnflügeln, etc.) sowie einem knappen Dutzend Zierelementen wie Organisten, Tierkäfigen und Schauspielbühnen.
Die Spionage
Darüber hinaus bringt Anno 1404: Venedig zwei große spielerische Neuerungen, die erste ist die Spionage. Gegen Goldgebühr dürfen Sie in einer Konkurrenzstadt beliebig viele Wohngebäude infiltrieren. Dann erscheint jeweils beim nächstgelegenen öffentlichen Bauwerk (Marktplatz, Kirche, etc.) ein Agent, der zum Haus schleicht.
So lange der Spitzel unterwegs ist, kann ihn Ihr Mehrspieler-Rivale allerdings entdecken und anklicken, um ihn auszuschalten. Wer ein abgelegenes Haus besetzen möchte, erhöht also die Gefahr, aufzufliegen – denn der Spion ist länger unterwegs.
Vom besetzten Haus aus stapft der Geheimdienstler dann zu seinem Auftragsziel. Was genau er dortanstellt, hängt vom ursprünglich besetzten Gebäude ab. Wer ein normales Haus infiltriert, darf Feuer legen und Wohnbocks abfackeln. Agenten aus Patrizierheimen stacheln die Bürger auf dem Marktplatz zum Aufstand an, damit sie plündernd durch die Gassen poltern.
Falls Sie einen Adelspalast besetzen, können Sie Brunnen vergiften, um die Pest zu verbreiten. Infiltrierte Nomadenhütten spucken Bauchtänzerinnen aus, die Bürger berauben und so die feindlichen Goldvorräte dezimieren.
Und die Häuser von Gesandten befördern Agenten zu Propheten, die andere Gebäude lahmlegen.
Außer der Draufklick-Methode gibt‘s noch eine weitere Möglichkeit, Spione auszuschalten: die Geheimkabinette. Aus diesen neuen Polizeiposten stapfen Wächtertrupps, die auf ihrem Rundgang alle Bauten im Einflussbereich absuchen und Spione verhaften.
Wer mag, kann die Kabinette als Wohnhäuser einer beliebigen Zivilisationsstufe tarnen, um den Gegner in die Falle zu locken. Was aber nur funktioniert, wenn der Rivale die patrouillierenden Wächter übersieht.
Die tarnen sich nämlich nicht. Wer Anno 1404: Venedig spielt, braucht eben ein Auge für Details – vor allem im Mehrspieler-Modus.
Die Ratsversammlung
Die zweite große Neuerung voN Anno 1404: Venedig ist die venezianische Ratsversammlung, dank der Sie Inseln erstmals friedlich übernehmen können.
Denn jede Siedlung hat fünf Ratssitze, einen davon übernimmt automatisch der Stadtgründer.
Die anderen Mandate sind allerdings käuflich – für jeden Spieler. Und sobald jemand die Ratsmehrheit (also mindestens drei von fünf Sitzen) hält, darf er das komplette Eiland kaufen.
Der Preis richtet sich nach der Bebauung, selbst eine unscheinbare Plantagensiedlung schlägt mit horrenden 87.000 Goldstücken zu Buche; eine Prachtinsel dürfte unbezahlbar sein. Wer eigene Gebäude abreißt, um dem Feind die Übernahme zu vergrätzen, sei hiermit jedoch gewarnt - - denn damit sinkt auch der Kaufpreis.
Viel schlauer ist es, Übernahmeversuche zu verhindern, indem Sie feindliche Ratssitze zurückkaufen, was auf Dauer aber recht kostspielig ausfällt. Zur Not bittet man Verbündete, die Sitzmehrheit zu erwerben.
Und betet, dass die Alliierten nicht ihrerseits auf die Idee kommen, die Insel zu kaufen.
Neuerungen im Detail
Darüber hinaus plant Releated Designs für Anno 1404: Venedig diverse Detailverbesserungen. Zum Beispiel wollen die Entwickler die Balance der Militäreinheiten besser auf Mehrspieler-Partien abstimmen.
Weil es in Anno 1404 nichts brachte, Bettler aus der Stadt zu werfen, bekommen Sie dafür nun eine kleine Spende von den ortsansässigen Partiziern.
Das neue Vogtei-Menü bietet eine Übersicht über alle Gebäude sowie eine Notiz-Funtkion. Außerdem gibt‘s frische Inseltypen, darunter der »Pfannkuchen«: eine plattes Rieseneiland, das sich vorzüglich für Prachtmetropolen eignet.
[size=150]Die Vulkaninseln
Am wichtigsten sind allerdings die neuen Vulkaninseln. Deren Eigentümer kann nämlich selbst bestimmen, welche Bodenschätze auf ihnen lagern. Das funktioniert wie beim Saatgut aus Anno 1404: Bei den Venezianern kaufen Sie Gegenstände, um Ressourcen freizuschalten.
Wer etwa einen »Fleißigen Schlepper« erwirbt, darf fortan auf allen Vulkaninseln Eisen schürfen. Und zwar beliebig viel, denn die Vorräte gehen niemals zur Neige.
Das Problem ist nur: Auf einer Vulkaninsel gibt's auch – einen Vulkan. Und der kann im Partieverlauf ausbrechen.
Die Katastrophe unterteilt sich in drei Phasen, anfangs bebt und raucht der Berg nur. Falls Sie Glück haben, legt sich das nach einer Weile wieder. Falls Sie Pech haben, ertönt ein großer Knall und der Vulkan spuckt fortan regelmäßig Feuerbrocken, die Schiffe versenken und Gebäude zerbröseln.
Falls Sie Glück haben, legt sich das nach einer Weile wieder. Falls Sie Pech haben, ertönt ein noch größerer Knall und Lavaströme verkokeln die Insel mitsamt Ihrer Siedlung.
Doch Moment, Vulkane gab's doch auch schon in Anno 1701– eine Verschwörung?
Ich freu mich auf´s Addon, aber die Idee mit der Ratsversammlung hätten die Entwickler sich auch an die Kogge schmieren können, stattdessen lieber eine spannende Kampagne!
Anno Venedig soll ja im März erscheinen. Ich werds mir auf jeden Fall ziehen..kommt ja sowieso kein Anno Fan drumherum...das mit der Ratsidee finde ich aber auch käse
Ich freu mich auf´s Addon, aber die Idee mit der Ratsversammlung hätten die Entwickler sich auch an die Kogge schmieren können, stattdessen lieber eine spannende Kampagne!
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da stimme ich mal zu, aber es wird sich trotzdem lohnen da bin ich sicher tosch
Zitat von EurofighterHi leute,ich komme in der 6.Mission nicht weiter."in der Falle" wie stoppe ich am besten die Angriffswellen? mir gehen da die Truppen aus!!!!