Als Fan der Sim City Serie, habe ich mir das Game zu Weihnachten gekönnt.....Pflichtkauf^^
Soziale Energien
Der neueste Ableger der "Sim City"-Reihe ist bereits jetzt schon einzigartig. Das Spiel wurde nämlich in den Entwicklerstudios von Tilted Mill erschaffen. Keine schlechte Voraussetzung, denn die Entwickler konnten sich bereits mit "Cesar IV" für das Genre empfehlen. Aber wird das von vielen so geliebte Spielprinzip darunter leiden? Bei genauerer Betrachtung wurde in "Sim City Societies" das Gameplay nicht komplett verändert, sondern eher verfeinert. Es geht nicht mehr ausschließlich um die Gestaltung einer funktionierenden Infrastruktur, sondern auch um die Instandhaltung der kulturellen Identität.
Um diese unterschiedlichen Identitäten zu formen und zu bewahren, stehen dem Spieler über 500 Gebäude zur Verfügung. Ein Eldorado für jeden ambitionierten Aufbau-Simulation-Spieler. Es steht Ihnen frei, wie Sie die Stadt anlegen, letzten Endes können Sie so gut wie alles selber bestimmen. Von der Beschaffenheit Ihres Baugrundstückes bis zur politischen Einstellung der Bürger.
Alleine bei der Kartenauswahl können Sie die Größe der Karte oder die Art der Vegetation einstellen. Sie möchten Strände, Berge, Flüsse, oder gar eine staubige Wüste? Kein Problem. Unschlüssige Spieler können alleine hier schon eine Stunde verbringen.
Hat man sich dann das passende Stückchen Erde ausgesucht, geht der Städtebau los. Vorher kann man sich aber noch entscheiden, ob man erst das ausführliche Tutorial spielen will, oder sofort den Grundstein legen möchte. Zur Auswahl steht dabei ein Freier Modus, in dem Sie alles machen können und unendlich viel Geld besitzen. Oder ein Missions-Modus der unterschiedliche Aufgaben für den anstehenden Bürgermeister bereit hält. Zu guter Letzt steht einem noch das "normale Spiel" zur Verfügung. Hier geht alles den Lauf der Zeit und man hat keine Missionen zu bewältigen. Es gibt nur noch nicht alle Gebäude, da diese erst im Laufe der Zeit entwickelt werden können.
Doch man sollte nicht einfach drauf los bauen, sondern die einzelnen Ressourcen genau studieren und sich auch die Zeit dafür nehmen. Das ist es nämlich, was "Sim City Societies" ausmacht. Die "sozialen Energien" haben den Hauptanteil im Spiel. Es ist ausschlaggebend, wie man diese Energien kombiniert und einsetzt. Wissen, Kreativität, Spiritualität, Gehorsam, Wohlstand und Industrie, sind die Punkte die von den einzelnen Gebäuden ausgehen.
Dabei sollten Sie sehr genau aufpassen, welche Gebäude nebeneinander stehen. Wie sich Ihre Stadt entwickelt, liegt natürlich ganz bei Ihnen, Sie können beispielsweise eine Stadt im ländlichen Stil bauen, die sehr auf den Glauben bezogen ist, oder eine Stadt errichten, die sich komplett dem Fortschritt verschrieben hat. Ein botanischer Garten der direkt neben einem Park platziert wird, wirkt sich positiv auf den Garten aus. Das kann dazu führen, dass mehr Leute zu Besuch kommen oder sich die Einnahmen verdoppeln.
Von den Slums in die Upper Class
Es ist schön anzusehen, wie die unterschiedlichen Gebäude sich auf die gesamte Optik auswirken. Während sich der Bau von Wohnwagensiedlungen und schmuddeligen Absteigen schlecht auf den gesamten Stadtteil auswirken, sind Privatschulen und Reihenhäuser mit anschließenden Park gut für das allgemeine Befinden. Die Polizei wird so gut wie gar nicht gebraucht und die Feuerwehr muss auch wesentlich weniger ausrücken als bei den Wohnungen in den Slums.
Auch die Bewohner sehen in den unterschiedlichen Lebensgruppen anders aus. So sieht man in einer Stadt die viel Wert auf körperliche und geistige Aktivitäten legt, viele Leute, die sich auf der Straße kreativ betätigen. Wie es um die jeweiligen Energien bestellt ist, sieht man dabei immer an einer Grafik, die anzeigt, wie viel Wissen oder Wohlstand eine Bevölkerung beispielsweise gerade hat und wie viel sie benötigt, um zufrieden zu sein.
Mit jedem Gebäude steigt oder fällt zugleich auch diese Anzeige. Eine Bibliothek gibt der Stadt mehr Wissen und eine Kirche stärkt den Glauben, dafür leidet aber wieder dann die Produktivität. Folglich wäre es eine schlechte Idee, die Kirche direkt neben einem Bürogebäude zu platzieren. Allerdings stellt man hier auch den ersten Schwachpunkt fest. Man kann sich eine tolle futuristische Stadt bauen, aber um den spirituellen Einfluss zu bekommen, muss man sich eine Kirche aus einem völlig anderen Baustil nehmen. So gesehen muss man sich mit dem ein oder anderen Stilbruch abfinden.
Mein Haus, mein Block, meine Welt
Ihre Aufgaben sind im Spiel eigentlich recht komfortabel ausgelegt. Während man früher fast an jedem Straßenende eine Polizei- oder Feuerwehrstation errichten musste, reicht es jetzt einfach eine Station aufzubauen. Durch die anderen Einflüsse wird die Wirkungskraft so stark, dass man nicht so oft eine Station bauen muss. Kriminelle Personen werden gekennzeichnet und so wird man auf dem Laufenden gehalten, wann man einschreiten muss.
Leider muss man bei jedem Brand oder Polizeieinsatz zur jeweiligen Station scrollen, um da dann die Einheiten loszuschicken. Auch das Straßenbau-System ist etwas umständlich und unflexibel. Will man einen Weg festlegen, der so nicht gebaut werden kann, sucht das Spiel einfach eine alternative Verbindung. Allerdings sieht die manchmal so schlimm und wirr aus, dass man diese Strecke lieber nicht ausbauen will. Diesen vorgegebenen Pfad zu löschen, ist jedoch nicht immer möglich. Die Auswahl wird manchmal nicht wieder aufgehoben und so wird man quasi gezwungen, die Strecke so anzulegen. Das Ende vom Lied ist der Einsatz der Planierraupe.
Aber irgendwann fällt einem in der ganzen Bauerei auf, dass es relativ wenig statistische Unterstützung gibt. Besonders bei großen Städten könnte man etwas mehr davon vertragen. Zwar hat man eine Übersicht von allen wichtigen Dingen, aber es ist immer nur das Nötigste. Will man beispielsweise wissen, in welchem Abschnitt die Kriminalität am höchsten ist, bekommt man keine passende Tabelle dafür. Dieser Aspekt macht eine Aufbausimulation schon etwas unübersichtlich.
Die Stadt deiner Träume
Wir hatten glücklicherweise einen starken Rechner zur Verfügung, denn sonst wäre uns eine optischer Leckerbissen entgangen. Zwar verlangt die Grafik, besonders bei einer großen Stadt, sehr viel von Ihrem PC, aber die starke Optik macht das allemal wieder wett.
Das simulierte Stadtleben wirkt so lebendiger wie nie zuvor. Technisch hat sich das Spiel enorm weiterentwickelt und selbst bei mittleren Einstellungen bekommen Sie eine anständige Leistung geboten. Musikalisch bleibt sich das Spiel im Vergleich zu seinen Vorgängern treu. Man kann die Musik, ohne genervt zu sein, einfach im Hintergrund laufen lassen und das Spiel genießen. Manchmal hört man auch einen Sim reden (in der typischen Sim-"Sprache"), oder den alltäglichen Stadtlärm. Alles wirkt dabei sehr atmosphärisch und so kann man die Stadt auch einfach mal sich selbst überlassen und zusehen, was passiert.
Fazit: Schöner kann eine Stadt kaum entstehen
"Sim City Societies" ist eine rundum gelungene Aufbausimulation. Der typische "Sim City"-Stil bleibt erhalten und wird mit sehr vielen neuen Features und mit einem neuen Spielkonzept bereichert. Zwar wird das Spiel auf die Dauer etwas eintönig, doch bis man diesen Punkt erreicht hat, hat man viele Stunden Spielspaß. Unterstützt wird dies mit einer tollen Grafik und vielen atmosphärischen Sounds. Einzig die hohe CPU-Belastung und die mageren Statistiken geben Grund zum Missmut. Für Fans ist d as Spiel jedoch ein Muss und für Neueinsteiger genau der richtige Titel, um "Sim City"-süchtig zu werden.
ich hatte Sim city III mit wonne gezockt, macht höllen spass, wenn man sich für dieses Genre interessiert....Überlege mir den neuen Ableger auch zu kaufen - wenn da meine Grafikkarte mitmacht, soll ja recht anspruchsvoll sein