[size=150]Aus Drachentöter wird Drachenritter wird Drache: Der Test des Rollenspiels Divinity 2: Ego Draconis von Larian Studios verrät euch, ob die Metamorphose des Helden gelungen ist.
Im Rollenspiel Divinity 2: Ego Draconis wird Ihnen das Talent des Gedankenlesens mit auf die abenteuerliche Reise gegeben. Und wir dürfen Ihnen versichern, dass es in den meisten Gehirnwindungen der Bewohner des Fantasy-Reichs Rivellon deutlich spannender zugeht als in denen der hübschen Nachbarin.
Zumindest äußerst spannend für einen Drachentöter-Azubi, für den das Schicksal eine ganz große Aufgabe vorgesehen hat. Übrigens: Die beiden Vorgänger Divine Divinity und Beyond Divinity müssen Sie nicht gespielt haben, um Divinity 2 zu verstehen. Serienkenner dürfen sich aber über zahlreiche Verweise freuen.
Die Handlung
Rivellon ist ein seltsames Reich: Man hält sich eine Armee aus Drachentötern, obwohl die Feuerspeier nahezu ausgestorben sind. Passend zu diesem Unfug will es die Tradition der sektenartigen Vereinigung, dass Neuzugänge zunächst mal eine jahrelange Ausbildung absolvieren müssen, um dann in einem Initiationsritual alles Einstudierte wieder zu vergessen. Aber immerhin können die Lehrlinge danach Geister sehen, sogar mit ihnen sprechen und in den Köpfen anderer Wesen kramen. Mit diesen beiden Talenten und minimaler Angriffskraft ausgestattet starten Sie in Divinity 2: Ego Draconis ins Abenteuer, das eine für einen Drachentöter recht ungewöhnliche Laufbahn vorsieht.
In den ersten paar Stunden sind Sie noch ergebener Echsenjäger und untersuchen in einem kleinen Dörflein Drachensichtungen, bald allerdings wendet sich das Blatt. Divinity 2 macht Sie quasi im Vorbeigehen zum Erzfeind der Drachentöter, zu einem Drachenritter. Als solcher bekommen Sie im Folgenden Stress mit den ehemaligen Arbeitgebern, vornehmlich müssen Sie sich allerdings mit der Geißel des Reichs keilen. Der böse Zauberer Damian will die lieblichen Täler und Fjorde Rivellons unterjochen. Der gute Zauberer Zandalor schickt Sie los, um Damian den Unfug aus dem Kopf zu schlagen.Die Handlung von Divinity 2 ist im Kern gelungen, ärgert allerdings auch immer mal wieder mit erzählerischen Schlampereien und Fehlern. Die Wandlung vom Drachentöter zum Drachenritter (und später zum Drachen) schluckt der Held so ungerührt, als sei das etwas, was ihm alle drei Tage mindestens zweimal passiert. Und dass Damian und Ihre ehemalige Chefin Rhoda nicht selbst versuchen, Sie ausknipsen, wenn sich Gelegenheit dazu bietet, sondern lieber in blödester Bond-Bösewicht-Manier die minderbemittelten Schergen vorschicken, lässt logisch denkende Menschen verständnislos zurück.
Die Quests
Divinity 2 ist ein klassisches Rollenspiel, Sie steigen über das Lösen von Quests und über das Verdreschen von Gegnern im Level auf. Weder das eine noch das andere müssen Sie lange suchen, denn Rivellon ist vollgestopft mit Aufträgen und angriffslustigem Viechzeugs. Kaum, dass Sie ein paar Meter Weg zurücklegen, auf denen Ihnen nicht irgendwelche Gestalten begegnen, die irgendwas von Ihnen wollen -- und sei es nur, Sie zu Klump zu hauen.
So treffen Sie beispielsweise im Trümmertal immer mal wieder auf den wahnsinnigen Magier Bellegar, der Ihnen zunächst stets ein (absichtlich) lausiges Gedichtlein vorträgt und Ihnen dann Monster auf den Hals hetzt. Haben Sie alle fünf Kloppereien erfolgreich bestanden, werden Sie mit Gold und Geschmeide oder mit einem Passwort belohnt. Das Passwort bringt Sie in eine Mini-Paralleldimension, dort warten massig Heiltränke. In den Orobasfjorden begegnen Ihnen falsche Exorzisten, Drachenfanatiker, hochnäsige Soldaten, ein unglücklich verliebter Ex-Pirat, Banditenbosse, streitlustige Imps, und sogar Bellegar reimt wieder, dass es einen schüttelt (sofern Sie die Tür zum richtigen Dungeon finden).
Das Schöne an den Quests in Divinity 2: Es gibt zumeist mehr als einen Lösungsweg. Wenn Sie Kommandant Ludwig beispielsweise helfen, ein Banditenlager ausfindig zu machen, dann dürfen Sie dort später an der Seite von Soldaten die Bösewichter in die Hölle schicken. Wenn Sie sich weigern, Ludwig zu unterstützen, lässt man Sie unbehelligt ins Lager, wo Sie weitere Aufträge finden.
Der Held
Das Gedankenlesen ist eine von 54 Fertigkeiten, die Sie in Menschengestalt erlernen und über Levelaufstiege verbessern können. Fürs Kopfkramen bedeutet das: je höher das Talent, desto weniger Erfahrungspunkte müssen Sie investieren. Divinity 2 kennt kein Klassensystem, auch wenn sich die Künste in Ausrichtungen wie Priester oder Waldläufer einteilen lassen. Ihre Charakterentwicklung ist frei, Sie dürfen also ohne weiteres mit Pfeil und Bogen hantieren und gleichzeitig Dämonen beschwören, Äxte und Schwerter schwingen und dabei Flammenwände herbeizaubern. Das geht locker und unkompliziert von der Hand: Über die Maus visieren Sie einen Gegner an und lassen dann über Klicks die Klingen sprechen oder über eine Schnellzugriffstaste einen Zauber los. Geht’s Ihnen mal dreckig, hilft beispielsweise ein Heiltrank. Klingt wie in den alten Divinity-Spielen oder wie in Diablo? Richtig, Kampftaktik fordert der Titel nicht von Ihnen, sondern lediglich eine sinnvolle Steigerung Ihrer Talente.
Der Drache
Trainer, Nekromant und Co. wohnen in Ihrem Hauptquartier, einem riesigen Turm. Den müssen Sie erobern, damit es im Spiel weitergeht und damit Sie sich fortan auf Knopfdruck in einen Drachen verwandeln können.
Nur als Feuerechse erreichen Sie so manchen Schatz, so manches Geheimnis, nur so können Sie die fliegenden Festungen von Damians Oberschergen schrotten und wertvolle Set-Items abstauben, nur als Feuerechse geht es für Sie in der Hauptquest weiter. Auf Knopfdruck dürfen Sie sich übrigens jederzeit in den Turm und wieder hinaus teleportieren.
Anders als das Können Ihrer menschlichen Form verbessern Sie die insgesamt sieben Drachenfertigkeiten nicht über Levelaufstiege, sondern über Bücher, die Sie finden oder auch mal als Belohnung erhalten. Kleiner Tipp: Allein in Ihrem Turm liegen von den nützlichen Wälzern vier Stück herum. Doof: Ihr Drachenatem kann noch so mächtig sein, Gegner auf dem Boden werden Sie damit nicht erreichen. Das Spiel will, dass Sie Imps, Goblins und Trollen in Menschengestalt gegenüber treten. Und auch in die Höhe geht’s nicht unbegrenzt. Wer etwa die Schatzkiste auf dem Turm der Burg Drachenfels plündern will, muss schon per pedes hinaufsteigen.
Testversion und Patch
In der uns vorliegenden Testversion wies Divinity 2 noch einige Fehler auf. So kam es etwa gelegentlich bei intensiven Kloppereien zu Abstürzen. Quests, die nicht mehr zu lösen waren, blieben dennoch im Tagebuch der aktuellen Aufgaben vermerkt. Der Publisher Dtp verspricht für einen Termin um den Erscheinungstag des Spiels einen Patch, der die Stabilität verbessert und kleinere Fehler ausbügelt. Zusätzlich soll das zirka 50 MByte große Reparaturpaket eine Minimap einbauen und dafür sorgen, dass der Titel insgesamt fordernder wird.
ich kannte mal ein ähnliches game für die play station2,weiss aber net mehr wie es heißt, nur das man da auf einen drachen geritten hat. Mir gefällt jedenfalls die idee ganz gut. Mal als Drache durch die levels fliegen, dann als Ritter auf dem boden, könnte was für ich sein [allgemein48]
Die Grafik erinnert ich sehr an Gothic 3, aber warum nicht, nichts gegen G3 wenn das game auch spielbar ist, und nicht so verbugt, bisher gabs ja nur ne Preview-version, bevor es nicht fertig ist sollte man nicht den tag vor dem abend loben,oder? [allgemein3]