Über die TV-Serie lässt sich´s streiten, aber das Spiel ist durchaus ein sehr spassiges Actiongame!
Gleich eines vorweg: Eine zusammenhängende Story bietet Alarm für Cobra 11: Burning Wheels nicht wirklich. Beim Streifefahren in der frei befahrbaren Stadt erhaltet ihr meist nach recht kurzer Zeit einen Anruf der Einsatzzentrale, die euch zu einem Einsatz bittet. Manchmal ruft auch ein alter Freund von Semir an und fordert ihn zu einem Rennen während der Dienstzeit auf.
Nehmt ihr die Aufträge an, könnt ihr vor jedem sogenannten "Event" den Schwierigkeitsgrad wählen und erhaltet daraufhin die Zielkoordinaten zum Startpunkt der Mission.
Die Aufträge stellen sich hierbei meist als Beschattungen, Verfolgungsjagden, Fluchten und Checkpointrennen heraus.
Ärgerlich: Für Eskortierungsmissionen haben die Entwickler einfach auf den Missionstyp "Beschatten" zurückgegriffen. Wenn ihr also dem zu schützenden Objekt zu nahe auffahrt, gilt die Mission als verloren, was einige Aufträge unnötig frustrierend gestaltet. In den meisten Missionen ist euch vorgegeben, wie viel Sachschaden ihr an anderen Autos und der Umgebung anrichten dürft, sowie wie viel Schaden der eigene Wagen hinnehmen darf.
Kommt dazu noch ein Zeitlimit, wird euch wirklich Einiges an fahrerischer Präzision und Schnelligkeit abverlangt. Besonders ärgerlich fällt dabei auf, dass ihr eine Mission nicht in einem einfacheren Schwierigkeitsgrad neu starten könnt, sondern euch dafür erst wieder umständlich auf Stadtstreife begeben und den Auftrag erneut annehmen müsst.
Was macht die Serie "Alarm für Cobra 11" aus? Richtig! Fette Explosionen und jede Menge Kollateralschäden an unbeteiligten und beteiligten Automobilen. Hier lassen es die Entwickler richtig schön krachen. Sowohl der eigene Wagen wie auch alle anderen Fahrzeuge verfügen über ein glaubwürdiges Schadensmodell. Je nach Aufprallwinkel und -heftigkeit entstehen andere Schäden am Auto.
Mitunter geht dabei auch mal einer der Blinker oder Scheinwerfer zu Bruch. Verliert man ein Rad, wird der Wagen fast unfahrbar. Hier hilft ein Druck auf die "Rücksetzen"-Taste für eine Schnellreparatur der Felge. Der Gesamtschaden wird dabei aber nicht behoben. Dazu müsst ihr eine Mission erfolgreich abschließen oder in bestimmte Reparaturfelder fahren. Ansonsten stellten wir keine Änderungen am Fahrverhalten bei Karosserieschäden fest.
Apropos Fahrverhalten: Die verschiedenen, während der Missionen freischaltbaren Fahrzeuge im Spiel können zwar allesamt nicht als realistisch nachempfunden bezeichnet werden, unterscheiden sich aber merklich im Fahrverhalten und ihren Vor- und Nachteilen. Mit einem rasanten Sportflitzer seid ihr schnell vor Ort, doch mit dem Schwerlaster und später sogar einem Spürpanzer braucht ihr auf im Weg stehende Fahrzeuge keine Rücksicht mehr zu nehmen.
Mal ehrlich, Alarm für Cobra 11 ist ein typisches Männerspiel. Die beiden im Spiel als starre Modelle dargestellten Protagonisten der Serie haben dem Spiel ihre Stimmen geliehen. Dialogfeinheiten darf man nicht erwarten, Ben und Semir klopfen dämliche Sprüche und lassen keine Gelegenheit aus, sich ihre Männlichkeit gegenseitig ins Gesicht zu klatschen. Ein Rennen in den Dienstwagen während der Arbeitszeit? Keine Sache, die echte Kerle von dem motorisierten Schwanzvergleich abhalten würde. So sind denn die Rennaufträge auch meist in dieser Weise begründet und gleichzeitig wohl eines der spaßigsten Elemente im Spiel.
Wer mag, kann auch Einzelrennen gegen Computergegner oder im Splitscreen gegen bis zu vier Freunde oder Feinde bestreiten, die sich als spaßige Funrasereien in freigeschalteten Gebieten und mit vielen unterschiedlichen Fahrzeugen entpuppen. Zudem darf zwischen keinem, wenig und viel Verkehr gewählt, sowie Nitrobooster und Schäden an und aus gestellt werden. Schade: LAN- und Onlinemodus gibt es nicht.
Die Strecken entpuppen sich dabei als durchaus anspruchsvoll. Gerade auf der Autobahn müsst ihr euch gekonnt durch den Berufsverkehr schlängeln. Eine Menge Schadenfreude kommt auf, wenn ihr eure Gegner in entgegenkommende Fahrzeuge drängen könnt. Auch hier könnt ihr wieder mit allen verfügbaren Fahrzeugen unterwegs sein. Vom Go-Kart bis über den alles überrollenden Truck gestalten sich die möglichen Rennvarianten so als sehr abwechslungsreich. Bei dieser Vorlage hätten die Entwickler aber ruhig noch einen „Cop jagt Raser“-Modus einbauen können.
[size=150]FAZIT:
Alarm für Cobra 11: Burning Wheels gibt sich auf der einen Seite herzerfrischend anarchisch. Um mich herum knallt, splittert und rumst es, dass es eine wahre Freude ist. Das Spiel könnte so etwas wie das Duke Nukem der Raser sein. Immer einen platten Spruch auf den Lippen, sowie abgedrehtes Machogehabe, garniert mit einem ordentlichen Schuss Blechschaden.
Die Grafik zeigt schicke Fahrzeuge, die die Entwickler seriengetreu bei fast jedem stärkeren Zusammenstoß zu brennenden Wracks verarbeiten. Doch wenn ich in einigen M issionen gleichzeitig mein Autoschadenslimit, das verursachte Sachschadenslimit und ein Zeitlimit beachten muss, kommt Frust auf. Eine falsche Abfahrt und die gar nicht so dummen Gegner hängen mich in Verfolgungsjagden ab und ich muss die ganze Mission neu starten.
Immerhin gibt es ein wenig Abwechslung im Polizeialltag. Die Suche nach vier verschiedenen Taxis in der offenen Stadt gehört zwar nicht zu den größten Spaßbringern, aber einige spannende und mehrteilige Aufträge mit Verfolgungsjagden, verrückten Rampensprüngen und brachialer Verbrecherjagd machen richtig Laune. Technisch kann Synetic sich durchaus im vorderen Mittelfeld etablieren, lediglich an Missionsdesign und vor allem der Spielbalance hätten sie noch feilen müssen
ich habs mir auf der Preview von der Gamestar angeschaut. Soll eine recht nett gemachte Action für so Zwischendurch sein.
Obwohl ich von der TV Serie absolut null halte, könnte ich mir vorstellen es für einen "Nice Price" nach Weihnachten (vermutlich) zu ziehen. [allgemein20]