Endlich Konkurrenz für World of Warcraft: Die Server in die Welt von Age of Conan sind offen. Mehr als 400.000 Spieler sind innerhalb weniger Tage eingezogen.
Über fünf Jahre hat der norwegische Entwickler Funcom (u.a. Anarchy Online) an diesem Vertreter des umkämpften Genres getüftelt und ist nach knapp einwöchiger Early-Access-Phase nun auch offiziell an den Start gegangen. Dass bei diesem Spiel der Stahl der Schwerter im Mittelpunkt steht, ist jedoch nicht der einzige Grund, weshalb hier noch lange nicht alles Gold ist, was glänzt.
Teufel liegt im Detail
Grundsätzlich verlief der Start von Age of Conan durchaus flüssig und frei von allzu großen technischen Pannen, trotzdem hat sich Funcom nicht nur mit Ruhm bekleckert. So wurde die Anzahl der Teilnehmer an der nicht kostenlosen Pre-Order-Phase spontan zusammengestrichen und viele erwartungsvolle Gamer standen trotz gültiger Keys vor verschlossenen Server-Toren.
Beim Handling dieser Situation gab der Entwickler öffentlich keine gute Figur ab, schließlich kann einem Käufer nicht zugemutet werden, auf irgendwelchen Fanseiten Infos über eine Limitierung informiert zu werden und so beherrschte eher Verwirrung statt Aufklärung und Spielspaß das Bild. Doch selbst wenn man diese Phase außer Acht lässt, erweckt das MMOG derzeit noch den Eindruck, unfertig auf den Markt gekommen zu sein. Auch wenn Age of Conan über weite Strecken sehr viel Spaß bietet, stößt es doch negativ auf, dass einige wichtige Features noch gar nicht oder nur unvollständig integriert wurden.
Funcom ist im Laufe der Produktion ein wenig von seinem Vorhaben abgekommen, die Spieler in den ersten 20 Levels als Einzelkämpfer auf die Reise durch Hyborien zu schicken. Vielmehr gestaltet sich der Spielstart nun als Mixtur aus Einzelspieler- und Multiplayerereignis, dessen Modus ihr frei bestimmt. Wenn Sie die fesselnde und episch aufgemachte Schicksalsquest eines jeden Charakters erleben wollt, wechseln Sie in den Nachtmodus und habt die Spielwelt für Sie allein.
Wer lieber mit anderen zockt, wechselt einfach die Tageszeit und betätigt sich als Gruppenspieler oder geht den vielen vorhandenen Quests alleine auf den Grund. Erst ab ca. Level 20 und nach Abschluss einer Quest, die den Hintergrund erläutert, eröffnet sich die komplette Welt. Was bis dahin noch fein durchchoreografiert wirkt, verliert ein wenig den Faden und offenbart spätestens dann die teilweise vorhandenen Mängel.
Spannendes Schicksal
Wir hätten uns gewünscht, dass die wirklich interessante und spannende Questreihe rund um das Schicksal Ihres Protagonisten weitergeführt wird und uns so noch tiefer in der Conan-Welt verankert. Zwar sind viele der Missionen interessant und wirken zumindest bis ca. Level 40 wenig generisch. Der rote Faden, den die epische Questreihe zuvor gesponnen hat, geht aber durch die viel zu lose Fortführung mit Level 30, 50 usw. sehr schnell verloren.
Wettbewerber wie "Herr der Ringe Online" zeigen, wie man mit solchen Mitteln den Spieler bei der Stange halten und interessante Inhalte abseits von langweiligem Monster-Kloppen bieten kann. Dies ist vermutlich eine Design-Entscheidung und kein wirklicher Fehler. Interessante Quests abseits der Sammel-Missionen gibt es zumindest bis Level 40 zu Genüge.
Gravierender und störender sind die kleinen, aber auffälligen Macken von Age of Conan, die den Spielspaß deutlich trüben. Da wäre das zu kleine Inventar zu nennen, das zwar grundsätzlich eine gut gelungene Aufteilung der Gegenstände vornimmt, allerdings nach wenigen Schritten völlig überquillt und regelmäßige Gänge zum Händler notwendig macht.
Dieser Umstand wäre noch akzeptabel, wenn nicht ein Fehler während der Early-Access-Phase dazu geführt hätte, dass alle Bankfächer deaktiviert wurden und auch zum regulären Start nicht aktiv waren. Sie können sich ausmalen, wie nervig es ist, keine Gegenstände ablegen zu können. Wichtige Items schleppt man daher ständig mit sich rum, was angesichts des viel zu kleinen Rucksacks noch gravierender ist.
Bei den Gegenständen selbst gibt es zum jetzigen Stand sehr wenig Abwechslung. Häufig findet man Items, die gleich um mehrere Spielstufen zu hoch sind - und das bei Gegnern, die dem eigenen Level entsprechen. Dass man selbst bei Quests, die auf den eigenen Charakter zugeschnitten sind, Items erhält, die man überhaupt nicht verwenden kann, oder viele Boss-Monster überhaupt nichts fallen lassen, passt in dieses Bild.
Umfangreiche Problemliste
Die Liste der Unzulänglichkeiten beim Start von Age of Conan endet hier noch nicht. Das beginnt bei angekündigten Features, die es noch gar nicht in Spiel geschafft haben. Dies betrifft beispielsweise die DirectX-10-Unterstütung, die erst Ende August integriert werden soll. Auch Kneipenschlägereien sollen zu einem unbekannten Termin nachgeliefert werden. Das Chat-Interface wirkt ebenso unfertig und benötigt dringend eine Überarbeitung. Letztlich gibt es sogar noch Quests, die nicht abgeschlossen werden können, weil der dafür notwendige NPC nicht vorhanden ist, was sich gelegentlich durch einen Neu-Login beseitigen lässt.
Auch das Erlernen der eingebauten Handwerksberufe, das vor allem das Sammeln von Ressourcen dem Ansturm der Spieler nicht gewachsen ist, wirkt noch nicht finalisiert. Merkwürdig unfertig wirkt auch das Gruppeninterface, das im Vergleich zu Konkurrenzspielen deutlich schlechter ist. Nächstes Manko: Dadurch, dass Spieler nicht konsequent auf der Minimap angezeigt werden, finden Sie Ihre Spielpartner mehr schlecht als recht. Hier herrscht akuter Handlungsbedarf.
Das soll jedoch nicht heißen, dass man mit Age of Conan keinen Spaß haben würde - im Gegenteil. Es stellt sich schon nach sehr kurzer Zeit ein höchst befriedigendes Gameplay ein, vor allem dann, wenn man die Nahkampfklassen spielt. Die Brecher-Klassen und Schleicher profitieren besonders vom dynamischen Kampfsystem, bei dem Sie die volle Kontrolle über Ihren Charakter haben und daher mehr gefordert werdet als bei den Genre-Kollegen. Stürzen Sie sich in den Kampf gegen die computergesteuerten Gegner, können Sie sich nicht auf automatisch ablaufende Kämpfe verlassen, jeder Schlag, jede Aktion wird von Ihnen initiiert. Sie verfügen dabei über drei bis fünf Grundschläge, mit denen Sie die Schlagrichtung bestimmen und mit ein wenig Geschick auf eventuelle Körperschilde der Feinde reagiert, um die Wirkung zu erhöhen oder die eigene Taktik umzusetzen.
Richtig effektiv kämpft man allerdings erst, wenn man das Kombosystem beherrscht, das gerade Anfänger oder auch Gelegenheitsspieler vor Probleme stellen könnte. So muss man nicht nur die Spielfigur ständig zu seinen Gegnern ausrichten und bewegen, sondern auch auf die Schilde des Feindes achten und dementsprechend seine Aktionen planen, Heiltränke aktivieren oder Spezialfähigkeiten anbringen oder kontern. Das wirkt alles sehr dynamisch und fordert den die Beherrschung der Steuerung. Möglicherweise fällt dann die Wahl eher auf Zauberer-Klassen, bei denen der Spielablauf eher dem bisher bekannten MMOG-Prinzip entspricht. Insgesamt motiviert dieses Kampfsystem aber eher, Ihre Fähigkeiten zu verbessern, anstatt Sie verzweifeln zu lassen.
Brüste und noch viel mehr!
Schlagkräftige Argumente liefert Age of Conan aber auch in optischer-akustischer Hinsicht - und das nicht nur, weil die weiblichen Spielfiguren mit sehr üppigen Oberweiten ausgestattet sind und diese auch gerne zeigen. Wer über entsprechende Hardware verfügt, darf sich wohl die schönsten und atmosphärischsten Landschaften und architektonisch ausgefeiltesten Gebäude ansehen, die es derzeit bei MMOGs zu sehen gibt. Die Qualität ist aber nicht durchgehend und in allen Gebieten auf so hohem Niveau; einige Dungeons sind lieblos mit Standard-Texturen erstellt worden.
Gerade atmosphärisch macht das Spiel sehr viel her, wofür auch die hervorragende musikalische Untermalung verantwortlich ist. Jedes Gebiet bietet einen eigenen akustischen Hintergrund und das auf absolut hochwertigem Niveau. So schnell hören Sie sich daran nicht satt. Die Erzählungen in den Quests sind düster - teilweise gerade zu depressiv - und so gestaltet sich auch häufig die toll inszenierte Umgebung, wo aufgespießte Leiber, Köpfe oder Erhängte die Wege säumen oder Blut den Schnee besprenkelt hat. Das mag nicht jedem gefallen, doch die gewalttätige Conan-Welt wird damit authentisch umgesetzt und bietet so das perfekte Schlachtengemälde.
Die Krone der Brutalität wird natürlich durch die sogenannten "Fatalities" aufgesetzt: Das sind zufällig ablaufende Spezialmoves, die die Feinde köpfen oder in Stücke metzeln - und das in sehr plastischer Weise auf Ihrem Bildschirm. Das ist vermutlich nicht Jedermanns Sache, zudem stören diese Abläufe gelegentlich den Spielablauf, weil sie den Rhythmus aus dem Kampfgeschehen nehmen. In der deutschen Spielversion fehlen fünf besonders brutale Manöver.
Das durchaus flüssige und häufig packende Spielgeschehen kann aber nicht über die noch existierenden Probleme von Age of Conan hinwegtäuschen. Potenzial ist vorhanden, doch was wir oben bereits an Kritikpunkten angesprochen haben, ist leider noch nicht das Ende der Fahnenstange. So wirkt das PvP-Gameplay nicht nur unfertig, das gesamte damit verbundene Belohnungssystem ist nicht existent. Spieler erhalten für "Kills" keine Erfahrungspunkte oder anderweitige Auszeichnungen und somit entfällt die für viele wichtigste Motivationsquelle.
Merkwürdig ist teilweise auch das Verhalten von NPCs, wo Sie gelegentlich nur einer von drei attackiert, dann aber wieder gleich das halbe Räuberlager schon aus hundert Metern auf Sie aufmerksam wird. Von häufigen Lokalisierungs-Fehlern in Texten, Clipping-Fehlern, mitten im Kampf davonlaufenden Mobs, einem laufintensiven und unpraktischen Reisesystem sowie anderen Ungereimtheiten ganz zu schweigen. Dafür ist das Kartensystem vorbildlich ausgefallen: Mit diversen Icons werden Sie Schritt für Schritt geleitet und können der Minimap ansehen, wo sich Händler, Questgeber oder auch Questziele befinden. Auch wenn man weite Wege zurücklegen muss, wird man sich wohl nur selten verlaufen.
[size=150]Fazit: Ein ungeschliffener Diamant
Age of Conan macht Spaß, keine Frage. Bugs und Fehler vermiesen dem Spieler derzeit den Weg zum Glück. Wenn Funcom zeitnah nachbessert, wird das Spiel in einigen Monaten zu einem ernsten Konkurrenten für World of Warcraft - spielerisch und technisch.
Age of Conan hat sehr viel Potenzial. Der Startschuß ist jedoch einige Monate zu früh gekommen. Doch keine Sorge: Bereits jetzt haben Sie viel Spaß an dem Spiel, sofern Sie über diverse Ecken und Kanten hinwegsehen können. Aus diesem Grunde - und weil wir noch mehr Spielzeit benötigen, um das Spiel im Live-Betrieb zu testen - haben wir uns dazu entschlossen, noch keine Wertung zu vergeben und dem Spiel die Chance zu geben, in den nächsten Wochen zu beweisen, dass es noch besser geht.
Wenn nämlich die fehlenden wichtigen Features wie Bank-System und ein größeres Inventar, PvP-Punkte und Belagerungen integriert wurden, die gröbsten Fehler beseitigt und nur noch Feinheiten einer Anpassung bedürfen, ist das Spiel auf einem guten Weg. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir Age of Conan aber nur eingeschränkt empfehlen und werden erst in einigen Wochen - wenn auch das Spielen auf der höchsten Erfahrungsstufe einer Überprüfung standhalten musste - ein endgültiges Fazit ziehen können.
KLASSE BERICHT,Shock. Hab neulich im GameStar den neusten Bericht gesehen....Wenn die Fehler durch Patchs behoben werden,könnte das wirklich eine Perle werden.
Wohlzumal die kunter-bunte WoW Welt nix für mich ist..^^
hier zeigt sich wieder was passiert,wenn ein spiel zu früh auf dem markt geworfen wird.....Zum heulen!
Anstatt noch einige monate am feinschliff zu arbeiten, bloss schnell auf dem markt werden....money..money...money
da es trotzdem soviel potenzial hat, bleibt abzuwarten bis die geplanten Patch die gröbsten fehler behoben haben, vorher werde ich es auch nicht antasten
ich werde da auch lieber einpaar monate warten, bis die patch draussen sind..aber irgendwie interessiert mich dieses games! die Grafik soll superklasse sein,ebenso atmosphäre, sound und gameplay idee [allgemein19]
hab auch grad von einem Freund gehört, das es monatlich was kostet,ähnlich wie bei WoW. Ich behalt es mir vor, es mal zu testen. Dauergamer werde ich da wohl eher nicht
wenn mann mal wow als vergleich herzieht, was ja sowieso alle machen, da hatt am anfang auch ne menge nicht gestimmt, nur will sich daran keiner mehr erinnern. es ist nun mal so das gerade bei online spielen ne menge faktoren dazukommen die mann vorher nicht genau bestimmen kann, aber dafür gibts nun mal patches, und die kommen ja auch sehr regelmässig nach und das klappt nun wirklich nicht bei allen spielen so schnell. und wegen den gebühren, wenn sich mal einige von euch die ausgaben bei sro für zusatzitems anschauen und das auf nen durschnittspreis pro monat ausrechnet, das ergebnis spar ich mir mal, kann sich jeder denken was ich meine. und das ganze für sro, was wahrlich nicht mithalten kann mit aoc.
Zitat von Vario................................ und wegen den gebühren, wenn sich mal einige von euch die ausgaben bei sro für zusatzitems anschauen und das auf nen durschnittspreis pro monat ausrechnet, das ergebnis spar ich mir mal, kann sich jeder denken was ich meine. und das ganze für sro, was wahrlich nicht mithalten kann mit aoc.
so, genug gemeckert [allgemein3]
wo du nicht ganz unrecht hast^^, sro ist nicht mehr kostenlos für spieler ab lvl 40...od sagen wir mal,für leutz die auf den Server kommen möchten [allgemein10]
ich werds auf jeden Fall anzocken,wenn die neuen patchs raus sind. vom gameplay genau das was ich suche, wech vom typischen japanischen anime Rollenspiel