Da ich mir dieses Game grad gezogen hab- Fand die Gameplay-Idee einfach geil, und die Testvideos hatten mich irgendwie überzeugt.....
Hier mal ein Bericht zu: Overlord!
[size=150]„Reibt ihm Säure in die Augen, damit er wach wird.“ Mit dieser netten Begrüssung erwacht der „Overlord“. Der Herr des Bösen, dem die Aufgabe zugetragen wurde, die Welt zu unterjochen.
Ihr seid der neue Overlord
Endlich wieder einmal ein Spiel mit eigenem Charakter. Statt den „Guten“ zu helfen, und der Welt (egal welche es gerade sein mag) den Frieden zu bringen, müssen wir in Overlord genau das Gegenteil tun. Chaos sollen wir anstiften und Verwüstungen sollen wir hinterlassen.
In Action-Rollenspiel Overlord übernehmt ihr die Rolle des dunklen Lords (der viele Ähnlichkeiten mit Sauron aus „der Herr der Ringe“ hat), welcher auch gleich der Namensgeber des Titels aus dem Hause Codemasters ist. Aus der Third-Person-Perspektive steuert ihr den Overlord durch eine schöne Fantasywelt und müsst kleinere und grössere Aufgaben erfüllen. Gemäss Ankündigung bleibt uns dabei immer die Wahl zwischen dem guten und dem bösen Weg.
Auf, meine kleinen Schergen.
Nachdem uns die bösen Gnome (liebevoll „Schergen“ genannt) aus den Trümmern unseres demolierten Turmes geborgen haben, werden wir von Schergenmeister Gnarl in die Steuerung von Overlord eingeführt. Das kurze, aber sehr gute Tutorial gibt uns die Gelegenheit unserem Hofnarren heftig auf die Kappe zu hauen, bevor wir gegen andere Kreaturen in den Kampf ziehen. Dabei funktioniert die Steuerung, nach einer kurzen Einführungszeit, relativ intuitiv. Mit der rechten Maustaste schicken wir unsere Schergen los, mit der linken Maustaste rufen wir die kleinen Rabauken wieder zurück. Über die WASD-Tasten steuern wir den Overlord und mit der Leertaste haut er mit der aktuellen Waffe zu. Doch für Schlägereien sind eher unsere kleinen Helfer da. Schicken wir die Schergen mit der rechten Maustaste, greifen sie alles an, was uns nicht freundlich gesinnt ist, bzw. was zerstört und geplündert werden kann. Andererseits können wir auch mit der Shift-Taste bestimmte Ziele oder Objekte anvisieren und unsere Schergen hinschicken. Wenn wir als Overlord nicht weiterkommen steht uns nun noch die dritte Option zur Verfügung. Wir können unsere Schergen nämlich direkt steuern, wenn wir beide Maustasten gedrückt halten.
Die braunen, die roten, die grünen und die blauen
Was hier nach einer Beschreibung von Smarties klingt, passt aber auch ebenso auf eure Schergen, die ihr herbeirufen könnt. Davon gibt es nämlich, wie ihr sicher schon erraten habt, 4 Sorten. Die braunen Schergen stehen euch von Anfang an zur Verfügung. Bei allen anderen müsst ihr erst ihren Beschwörungsstein finden und diesen in euren Turm teleportieren.
Die kleinen wuseligen Helfer (die eine unübersehbare Ähnlichkeit mit Steven Spielbergs Gremlins haben), haben unterschiedliche Fähigkeiten. Die braunen sind die Kämpfer, schlagen, wie aus Rollenspielen gewohnt, am stärksten zu und halten auch am meisten Schaden aus. Im Verlaufe der ersten Spielstunde treffen wir auch auf die roten Schergen. Diese sind für den Nahkampf überhaupt nicht geeignet, werfen aber auf Distanz mit Feuerbällen um sich, die gehörigen Schaden anrichten. Zudem können sie brennende Trümmer löschen (falls diese uns im Weg liegen). Die grünen Schergen sind dazu da, um uns den Weg durch giftverseuchte Gebiete zu bahnen und sind dazu gut für den Angriff aus dem Hinterhalt, da sie so am meisten Schaden anrichten. Lässt man die grünen jedoch frontal angreifen, segnen sie ziemlich schnell das Zeitliche. Zum Schluss gibt es noch die blauen Schergen. Auch diese sind für den Kampf nicht sonderlich geeignet. Dafür können diese aber durch Wasser laufen (was alle anderen Schergen nicht können) und sie können gefallene Kameraden wiederbeleben. Dies wird im Verlaufe des Spiels immer wichtiger, da nicht überall Schergenbeschwörungspunkte vorhanden sind. Ausserdem bewaffnen sich die kleinen Gnome mit den Waffen gefallener Feinde und verbessern so ihre eigene Kampfkraft. Daher ist es sinnvoll nicht die gesamte Gefolgschaft unüberlegt in den Tod zu schicken.
Klickerei oder taktisches Vorgehen?
Overlord beinhaltet etwas von beidem, doch die Klickerei überwiegt mit knapp 70%. Teilweise macht es Sinn, gewisse Gegnertypen aus der Ferne zu bekämpfen oder von hinten anzugreifen, doch meistens reicht es, wenn wir genug „Braune“ bei uns haben und diese auf den Feind losjagen. Die Anzahl der Schergen, die wir befehligen können, hängt davon ab, wie viele Turmobjekte wir im Verlaufe dies Spieles finden. Je mehr Turmobjekte, desto mehr Schergen zum kommandieren. Sobald man eine Schar von 25 Schergen kontrollieren kann, die auch noch mit Waffen ausgerüstet ist, steht dieser Übermacht praktisch nichts mehr im Weg. Jeder Gegner wird so einfach zu Fischfutter verarbeitet. Die anderen Helfertypen kommen eigentlich nur wegen ihren sekundären Fähigkeiten zum Einsatz, was das Gameplay auf die Dauer etwas langweilig macht. Hier hätten wir uns mehr taktische Abwechslung gewünscht!
Im grossen und ganzen schneidet Overlord aber angenehm gut ab, und die Freiheit, ob man lieber böse oder nett sein möchte, wirkt sich tatsächlich auf das Aussehen eures Turmes und eures Charakters aus. Nett; Mit gesammeltem Geld können wir das Innere unseres Turmes optisch schöner gestalten, was aber keinen Einfluss auf unsere Charakterwerte hat.
Rollenspiel(aspekte)
Overlord ist ganz klar ein Actionspiel. Allerdings mit interessanten Rollenspielapsekten. So können wir (sobald wir die Aufgabe gelöst haben, den Schmiedeofen zu finden) uns Waffen schmieden lassen, welche unsere Charakterwerte steigern. Um der Waffe mehr Wums zu geben, können wir einfach die Seelen der bei uns im Turm gefangenen Schergen in die Waffe mit verarbeiten. In einer witzigen Animation springen unsere Helfer dann für uns ins geschmolzene Eisen.
Grafik und Sound
Und nun zur Präsentation von Overlord. Mit einer schicken, jedoch nicht überragenden Grafikengine zeigt uns Overlord so ziemlich alles von bunten, friedlichen Städten, über zerfallene Schlösser und mystische Wälder. Das ganze in einen netten Comiclook gepackt. Die Figurenanimationen sind teilweise aber etwas hölzern. Besonders bei den Laufanimationen des Overlords hätte man sich ein wenig mehr Mühe geben sollen.
Jeodch ist anzumerken, dass Overlord relativ viel atmosphärische Elemente klaut. So sind die „Halblinge“ und deren Behausungen merklich den Hobbits aus „der Herr der Ringe“ nachempfunden, genau so wie der Overlord in voller Rüstung (wie bereits erwähnt) an Sauron erinnert und die Schergen sehen aus wie die Gremlins aus Steven Spielbergs gleichnamigen Filmen.