System: XBox Genre: Action Entwickler: Bungie Publisher: Microsoft Sprache: Deutsch Relase: 11.11.2004 USK: + 16 Jahren
Bereits am ersten Tag des offiziellen Verkaufs, den 9. November 2004, ging Halo 2 in den USA und Kanada über 2,38 Millionen Mal über die Ladentheken. Bei so gigantischer Interesse fragt man sich, ob man solche Titel überhaupt noch testen muss, sie können doch nur gut sein. Oder können sich über zwei Millionen Käufer innerhalb der ersten 24 Stunden irren?
Haltet euch an den Master Chief
Der neue Kampfanzug
Halo 2 beginnt direkt dort wo der Vorgänger endete. Der Master Chief ist wieder in heimischen Gefilden und kann sich zwecks der Zerstörung der Superwaffe der außerirdischen Angreifer feiern lassen. Doch viel Zeit bleibt ihm nicht, denn der Kampf ist noch lange nicht zuende und hinter den Kulissen brodelt es heftig. Ohne zuviel von der Geschichte zu verraten, darf man sicher sagen, dass die Geschehnisse aus Halo nur das Vorgeplänkel zu den Ereignissen darstellten die wir nun erleben dürfen. Zwar begegnen uns wieder die gleichen alten Bekannten, auch ihre Beweggründe sind dieselben geblieben, nur ihre Vorgehensweise scheint wesentlich brutaler. Denn die Bedrohung für die Menschheit ist noch nicht beseitigt, ganz im Gegenteil steht der endgültige Angriff noch bevor, vor dem wir die Menschheit in Person des Master Chief bewahren müssen.
Die Erde wird angegriffen
Das erste neue Feature welches uns im Spiel begegnet ist die Möglichkeit zwei Waffen gleichzeitig zu führen. Dies funktioniert zwar nur mit den kleineren Kalibern und wurde in der Praxis auch etwas umständlich umgesetzt, bringt aber eine Menge Spielspaß mit sich, da es nicht nur möglich ist zwei Waffen des selben Typs gleichzeitig zu tragen, auch zwei verschiedene können in die Hände genommen werden. Zusätzlich trägt man aber die bekannt zwei verschiedenen Waffensysteme mit sich, zwischen denen man einfach per Tastendruck wechselt. Und genau hier liegt der Umstand dieses Systems begraben, wechseln wir nämlich vom Zweihandsystem zur anderen Waffe, wie beispielsweise dem Sturmgewehr oder dem Raketenwerfer, steckt unser Master Chief zwar die rechte Waffe ein, die linke aber lässt er zu Boden fallen. Man kann sich vorstellen wie Umständlich das Ganze erst wird, wenn man die erste Zweitwaffe durch die zweite Zweitwaffe ersetzen oder ergänzen will. Trotz Tragegestell auf dem Rücken muss man erst die eine Waffe fallen lassen, die Waffen wechseln und sodann die fallengelassene Waffe wieder als Zweitwaffe aufheben.
Zwei Waffen gleichzeitig
Ebenfalls oft und in höherer Frequenz als noch in Halo begegnen uns gescriptete Sequenzen, welche die Story vorantreiben. Manchmal nur wenige Sekunden lang, mitunter auch über mehrere Minuten hinweg ziehen sich die vorbereiteten Szenen die dem Spiel so einen cineastischen Eindruck verleihen. Dabei ist anzumerken, dass auch die Cutscenes in der InGame-Grafik gehalten wurden, so dass die Übergänge zwischen Spiel und Film absolut flüssig über die Bühne gehen, oft sogar direkt ins Spielgeschehen eingebunden sind. Kapitelwechsel vollziehen sich oft "on the fly", wenn ich diesen Ausdruck in diesem Zusammenhang verwenden darf. Während wir uns vorwärts bewegen zoomt die Ansicht kurz in die Cinemascope-Ansicht, die Kapitelüberschrift wir eingeblendet, und noch während wir uns bewegen zoomt die Grafik wieder in die Spielansicht zurück und das Game geht weiter ohne einen einzigen Aussetzer. Dafür gibt es in den Leveln selbst immer wieder ganz kurze Ladesequenzen, meist unter einer Sekunde lang. Trotzdem bleibt in dieser kurzen Zeit das Spiel stehen, was eine nicht ganz saubere Lösung ist.
Cutscenes in InGame-Grafik
Das Leveldesign selbst glänzt vor allen Dingen durch das lineare Design, welches einen nie im unklaren darüber lässt wie es weitergeht, sowie die vielen unterschiedlichen Eindrücke die es vermittelt. Denn wir bereisen im Spiel gar phantastische Orte, wie beispielsweise eine abstürzende Raumstation, deren Fall so spektakulär inszeniert wurde, dass man sich der Panik kaum entziehen kann und tatsächlich vermeint um sein Leben laufen zu müssen. Generell muss man anmerken, dass sich Halo 2 zwar etwas langsam aber dafür umso gewaltiger entwickelt. Könnte man die ersten zwei oder drei Kapitel noch etwas enttäuscht sein, weil man vermeint nur Bekanntes in aufpoliertem Gewand kredenzt zu bekommen, überhäufen sich die Ereignisse innerhalb kürzester Zeit, dass man diesen Gedanken schnell wieder beiseite legt.
Die Grafik erlaubt sich manche Ausreißer
Tolle Architektur aber spät ladende Texturen
Auch die grafische Präsentation legt im Laufe des Spiels zu und zeigt uns mehr als herrliche Umgebungen ebenso wie manchmal nur Durchschnittliches. Wobei besonders die mitunter etwas einfach und eckige Geometrie des Gezeigten negativ auffällt, die mitunter fast so etwas wie einen Tomb Raider Touch besitzt. Da hilft auch die neue Technik des Normal-Mappings nicht viel, wenn besagte Texturen einfach nur auf wenige Polygone aufgetragen wurden. Auf der Positivseite hingegen stehen die mehr als gelungenen Charaktere und ihre fast schon preisverdächtigen Gesichtsanimationen in den Cutscenes, sowie die ebenfalls vorkommenden mehr als gelungenen Levelabschnitte.
Wir schnappen uns ein Phantom Hinweis von Ronak: Das ist kein Phantom, sonden ein Ghost ;o)
Wir schnappen uns ein PhantomImmer versucht das Spiel uns noch mehr zu verblüffen als in der vorhergehenden Szene. Haben wir eben noch den Anblick unserer Erde vom Orbit aus verdaut wird uns auch schon die nächste Überraschung, die zweite..... Ups, jetzt hätte ich fast zuviel von der Geschichte verraten. Ebenfalls für manche Überraschung gut ist das Detailsystem der verwendeten Engine, welches uns eigentlich immer schärfere Texturen zeigen sollte je näher wir einem Objekt kommen. In der Praxis leider funktioniert das nicht ganz so gut wie aus anderen Spielen bekannt, denn es kommt relativ häufig vor, dass sich die Oberfläche und die Geometrie einzelner Objekte erst viel zu spät aktualisieren. So passiert es, dass wir uns einem gefallenem Gegner nähern, der sich plötzlich wenige Meter vor uns wieder zu bewegen scheint. Tut er aber gar nicht, er bekam nur zu spät einige Bonuspolygone und schärfere Texturen verpasst.
Davon abgesehen aber bekommen wir fürs Auge genau das geboten was man erwarten kann. Wieder viele bekannte Gesichter und Strukturen die im Detail durchaus zugelegt haben, eine mehr als stabile Framerate und herrlich unterschiedliche Austragungsorte des Konflikts zwischen den Menschen und den Außerirdischen.
Von Waffen, Fahrzeugen und dem Schwierigkeitsgrad
Ein fest montiertes Flak-Geschütz
Neben den bekannten Waffen haben es auch einige neue Wummen mit ins Boot von Halo 2 geschafft, wie der Wächterstrahler, einer Art Laser zum Rösten der Feinde. Hauptaugenmerk freilich liegt auf dem neuen Feature zwei Waffen gleichzeitig benutzen zu können. Trotzdem, oder vielleicht eben deswegen, ist die Balance zwischen den einzelnen Waffen sehr gut gelungen und wenn einem nicht gerade die Munition oder Energie ausgegangen ist kann man sich eigentlich seiner Haut immer recht gut erwehren.
Der bekannte Warthog
Die stärksten Waffen sind natürlich die auf Fahrzeugen oder festen Punkten montierte Geschütze. Da gibt es das klassische MG auf dem Warthog ebenso wie superstarke Plasmageschütze oder ähnliche Projektilkanonen. Alle können mit einfachem Tastendruck besetzt und aktiviert werden und besitzen natürlich eine wesentlich höhere Durchschlagskraft als alle tragbaren Waffen. Gleichzeitig sind sie aber oft auch in ihrem Bewegungsspielraum eingeschränkt, lassen sich nur innerhalb eines gewissen Winkels drehen und heben, so dass ihr Schussfeld etwas eingeschränkt ist, was meist so gewollt ist.
Ein Allianz-Panzer
Die vorkommenden Fahrzeuge, wie die Phantom oder der Warthog, lassen sich nun etwas besser steuern. Einzig der Warthog selbst dürfte bei manchem Spieler noch immer für Verzweiflungsausrufe sorgen, alle anderen Gefährte aber lassen sich meist mit den beiden Sticks für Vorwärts- und Seitwärtsbeschleunigung gut beherrschen. Allerdings muss man sich die Besonderheiten der einzelnen Gefährte gut merken, denn wo bei dem einen mit der linken Schultertaste der Boost aktiviert wird, löst man beim anderen damit die sekundäre Waffe aus, welche bei manchem Vehikel wiederum auf der B-Taste liegt.
Der mächtige Scorpion[size=9]
Die Fahrzeuge selbst besitzen ein erweitertes Schadenssystem, welches uns erlaubt sie Stück für Stück zu zerlegen, bis sie in der abschließenden Explosion komplett zerstört werden. Die Stummelflügel der Phantom können ebenso abgeschossen werden wie die Radkappen des Warthog. Mit etwas Geschick kann man die zerstörten Fahrzeuge als Zeitbombe einsetzen, denn kurz nach ihrer Zerstörung kann man sie noch einmal explodieren lassen. Sieht man also ein Fahrzeug welches nervös am Boden zuckt und von blauen Blitzen umgeben ist, gilt es Fersengeld zu geben um nicht mit in die Luft zu fliegen.
[size=18]Bombastische Soundkulisse
Die Führer der Allianz
Hat man sich bei der Grafik noch so manche Unzulänglichkeit erlaubt, wirkt die Soundkulisse nahezu perfekt. Und das liegt nicht nur an der verwendeten Dolby Digital Technik, sondern an der Inszenierung des Sounds im allgemeinen. Die deutschen Synchronstimmen der Protagonisten sind ebenso gelungen wie die bekannten und neuen Waffengeräusche, Hintergrundsounds und allen voran der Musikuntermalung, die uns über zwei Stunden differenzierten Musikgenuss bietet.
Freund oder Feind?
Die einzelnen Musikstücke fliesen immer völlig übergangslos ineinander und unterstützen das augenblickliche Geschehen. Wo uns in den weniger nervenaufreibenden Passagen oft melodische Klänge angeboten werden, die mitunter sogar einen komödiantischen Touch zu besitzen scheinen, haut uns das Orchester in den Action-Sequenzen die bekannten Halo-Rhythmen nur so um die Ohren, auf das es einem die Nackenhaare zu Berge stehen lässt während man versucht die nervös zitternden Füße unter Kontrolle zu halten. Denn man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Musikuntermalung zu Halo 2 mit zu den besten gehört die je in einem Videospiel umgesetzt wurden. Wenn dieser Soundtrack keinen Preis bekommt, dann weiß ich nicht mehr welche Videospielmusik ihn verdient hätte.
[size=150]Gamezone Fazit: Halo 2 ist der erwartete Knaller geworden, hat aber auch einige Ungereimtheiten im Gepäck auf die wir gerne verzichtet hätten. Die Singleplayer-Kampagne fiel etwas kürzer aus als die im Vorgänger, bietet uns aber wesentlich mehr Abwechslung und viele Geschehnisse welche die Geschichte vorantreiben. Deutlich bemerkt man den vermehrten Einsatz gescripteter Szenen, die das Spiel beleben. Grafisch hat sich zwar nicht all zu viel getan, besonders die zu spät nachladenden Texturen fallen negativ auf, dafür werden uns mehr als phantastische Welten geboten und viele Begegnungen mit alten Bekannten. Die Soundkulisse hingegen ist über jeden Zweifel erhaben und verdient die Bestwertung. Schon alleine die Musikuntermalung ist einen Preis wert, und in Verbindung mit der gelungenen deutschen Sprachausgabe und den ebenso herrlichen Waffen- und Umweltgeräuschen entsteht eine mehr als dichte Soundkulisse. Hauptkritikpunkt allerdings ist das lästige Online Spielevermittlungssystem, welches uns unerträglich lange Verbindungszeiten aufbrummt und in zufällige Spiele vermittelt. Auch das Gruppenfeature kann nicht überzeugen, ebenso wenig der Zwang mit Freunden aus der Liste spielen zu müssen, wenn man ein bestimmtes Spiel zocken möchte. Da wäre es schon schön gewesen, wenn man nach einem Match einfach mit denselben Spielern ein weiteres austragen könnte, doch auch das ist nicht möglich, da sich die Session nach einem Match von selbst auflöst. Wir hoffen inständig, dass Bungie dieses System noch ändert, denn es wäre mehr als schade, wenn Halo 2 nur deswegen nicht angenommen werden würde, weil kein Mensch mit den Online-Features zurecht kommt. Denn das Online-Gaming selbst macht unglaublich viel Spaß und wurde auch technisch einwandfrei umgesetzt. Umso unverständlicher weshalb man dem Spiel eine so umständliche Oberfläche verpasst hat.
Negative Aspekte: Umständliches Online-Interface, fast nicht brauchbares Gruppen-Feature, keine öffentliche Lobby, Clan-Features nur über bungie.net, Verbindungsaufbau dauert viel zu lange, Coop-Mode nur per Splitscreen.
Positive Aspekte: Hervorragende Soundkulisse, mitreißende und abwechslungsreiche Geschichte, sehr gute Steuerung, viele Multiplayer-Möglichkeiten, Coop-Mode, bis vier Spieler pro Konsole online, System-Link bis 16 Konsolen.
hm eigentlich waren die bilder net geschützt... habe diese Seite häufiger besucht, doch waren die Pics immer zu sehen. Ich versteh nun gar net wieso die net da sind... [allgemein4]
Ich werde im Netz halt eigene Suchen, sodass diese zu den Beschreibungen passen ^^ Ich werd hier posten, wenn ichs gemacht hab!