Das erste Star Wars Videospiel basiert auf der eisigen Schlacht von Hoth: Die Snowspeeder der Rebellen wehren sich scheinbar aussichtlos gegen die imperialen AT-AT Walker. Der Spieler düst mit seinem Pixel-Snowspeeder nach Defender-Manier über eine sauber horizontal scrollende Schneelandschaft und platziert seine Lasersalven an verwundbaren Stellen der gigantischen Stahl-Vierbeiner - erreichen die Walker den rechten Bildschirmrand, wird der Hauptreactor zerstört und die Rebellen sind außer Gefecht.
Die interessante Geschichte hab ich im Net gefunden:
Die Erfolgsgeschichte vom Atari 2600
Abb: Die Atari Urversion
Im Jahre 1976 entwickelten drei Visionäre Köpfe ein Videospielsystem für den Heimmarkt. Den Chipsatz für das unter der Bezeichnung Stella entwickelte Gerät entwarf Joe Decuir. Als Prozessor wurde ein mit 1,19MHz getakteter 6507 verwendet, eine abgespeckte Version des leistungsfähigen 6502, der auch in den legendären Atari 800 und den Commodore C64 Heimcomputern zum Einsatz kam.
Der spezielle Grafik-/ und Soundchip namens TIA sorgte auf der Tonseite für zweikanalige Soundmöglichkeiten der Konsole und stellte Pixelgrafik mit einer maximalen Auflösung von 320x 200 Punkten dar, die aus 128 Farben schöpfen konnte. Der Ram Speicher belief sich auf lediglich 128 Bytes, die zur Highscorespeicherung dienen sollten. Die Spiele wurden auf steckbare ROM Cartridges gebannt, die eine Größe von 4 Kilobyte zunächst nicht übersteigen konnten, später jedoch mittels Bank Switching auch maximal 64 Kilobyte gross sein durften. Der entstandene Prototyp des VCS wurde von Atari mit Hilfe von Warner Communications zur Marktreife gebracht und im November 1977 schließlich veröffentlicht.
"Space Invaders" verhalf der Konsole zu großem Erfolg
Der Verkauf lief mit einer handvoll Spieletiteln und einem, - verglichen mit Preisen für Heimcomputersysteme - günstigen Preis von 200US$ zwar nicht schlecht, das Videospiel ansich erfreute sich jedoch noch keiner breiten Massenbeliebtheit, nachdem die Pong-Euphorie mittlerweile wieder verebbt war. Das änderte sich mit dem Spielhallenklassiker Space Invaders im Jahre 1978 schlagartig. Ob jung oder alt, die Bevölkerung hatte ein neues Hobby gefunden und unzählige Münzen fanden ihren Weg in den Space Invaders Spielautomaten.
Atari erkannte das Potential der losgelösten Masseneuphorie und sicherte sich die exklusiven Rechte an einer Umsetzung für ihr Heimsystem und damit zugleich die eigene Pole Position auf dem Markt, als die Atari-Version schließlich 1980 erschien. Die Verkaufszahlen des Spiels gingen in die Millionenhöhe und es wurde zum Leidwesen heute kaum noch bekannter Konkurrenzsysteme wie Intellivision und Odyssey zugleich schlagendes Verkaufsargument des VCS2600.
Die erfolgreiche Entwicklung beliebter Atari Spielhallenklassiker wie z.b. Asteroids, Centipede oder Missile Command sicherten als exklusive Umsetzungen der eigenen Spielhallentitel für die Heimkonsole deren Marktposition. So wurden bis Anfang 1981 allein in den USA bereits mehr als 2 Millionen Geräte verkauft.
Die letzte Version des Atari 2600
Bis zu diesem Zeitpunkt wurden alle Spiele ausschließlich von Atari selbst produziert. Die Firma Activision, gegründet von vier ehemaligen Atari Mitarbeitern brachte 1981 dann erstmals als Drittanbieter Spiele für die Konsole auf den Markt. Darunter fanden sich zunächst Titel wie Dragster, Boxing und Tennis, später kamen Alltime-Klassiker wie Pitfall, Decathlon, Hero und River Raid dazu.
Technisch gesehen kitzelten die Spiele deutlich mehr aus der Konsole, als die traditionellen Atari Entwicklungen und wurden trotz rechtlicher Schritte seitens Atari gegenüber Activision zu immensen Verkaufshits. Der Erfolg von Activision verleitete Atari schließlich dazu, Fremdentwicklungen für die Konsole per Lizenzierung zu ermöglichen. Dieser Schritt sollte langfristig unangenehme Konsequenzen haben, löste jedoch zunächst eine wahre Flut von eher mittelmäßigen Neuentwicklungen neu gegründeter Firmen aus, die am Erfolg der Konsole teilhaben wollten und auch kurzfristig den Erfolg der Konsole festigten.
Pitfall war eines der damaligen Hits
Ein Jahr später brach der junge Markt jedoch völlig zusammen. Die unübersichtliche Spieleflut zumeist schlechter Titel und schlechte Verkaufszahlen hatte eine Kundenabschreckung zur Folge, was wiederum zu drastischen Schließungen neu gegründeter Videospiel-Firmen führte und schlußendlich zu einer wirtschaftlichen Krise der jungen Videospielindustrie. Außerdem gewannen die Heimcomputer wie C64 und Atari 800 zunehmend die Oberhand und gruben der technisch mittlerweile veralteten Atari-Konsole das Wasser ab. Die Übernahme von Atari durch Jack Tramiel 1984 sollte dann zugunsten des Atari ST das Ende der Videospiel Entwicklungen bei Atari einläuten.
Der 1982 veröffentlichte Atari5200 war bereits aufgrund schlechten Marketings, und der allgemein desolaten Marktlage total gefloppt. Die vielversprechende Entwicklung des 7800 war zwar 1984 unter der alten Unternehmensführung abgeschlossen worden, die Konsole jedoch unter Tramiel, ob des totgeglaubten Videospielmarktes zurückgehalten und erst zwei Jahre später auf den Markt gebracht worden. Zu spät um die in diesem Zeitraum aufgekommenen Neusysteme Famico - besser bekannt als NES - und Sega Master System jemals wieder einzuholen. Aufgrund der gesenkten Preise des 2600, einem Redesign und der enormen Vielzahl verfügbarer Spieletitel konnte sich der Atari2600 über die folgenden Jahre noch recht akzeptabel verkaufen, bis Ende 1988 - über zehn Jahre nach Veröffentlichung - die Produktion endgültig eingestellt wurde.
Was ist es aber nun, das eine bald 30 Jahre alte Konsole auch heute noch interessant macht? Die eher zweckdienlich grobe Pixelgrafik wirkt in Zeiten aktueller 3D-Karten wohl auf viele eher abschreckend, als Genussfördernd. Der Sound wird wohl auch nur pure Nostalgiker in Verzückung versetzen. Technisch gab es auch seinerzeit schon leistungsfähiger konsolen, also was ist es dann, was den VCS2600 damals wie heute interessant macht?
Vielleicht ist es einfach die Kombination aus pfiffigem Spielwitz und kurzweiligem Spass, den die Module boten, der einen immer wieder auf´s Neue zum Spielen animiert! Etwas, das aktuellen Spielen nahezu vollständig abhanden gekommen ist. Spielkonzepte, die sich auf das wichtigste Element von Videospielen beschränken: Nicht der Grafik, nicht dem Sound, sondern dem unbeschwerten, langanhaltenden Spielspaß, den man mit Freunden und Familie teilen kann. Eine Plattform zum kommunikativen Miteinander also, wie ein Kinobesuch, wo Frustration eher ab- als aufgebaut wird, selbst wenn man Gegeneinander spielt.
Floppte total: Atari 5200
Atari TV Game Stick Atari TV Game Stick: 10 Atari-Spiele in einem Joystick Eins ist jedenfalls klar. Niemals hat die Videospiel Welt derart viele innovative Spielideen gesehen, die mit einfachsten Mittlen für stundenlangen Spielspass gesorgt haben. Die Spielkonzepte selbst sind es, die die Titel älterer Computersysteme im Allgemeinen letztendlich zu unsterblichen, zeitlosen Klassikern werden lässt, ganz ohne schillernde 3D Grafik. Und so verwundert es kaum, dass Space Invaders und co. immer wieder auch nach Jahrzehnten noch, einfach nur Spass machen.
Übrigens für echte Nostalgiker noch der Hinweis: Derzeit ist der 2600 wieder im Handel - und zwar in Form des legendären orange-schwarzen Joysticks, der direkt an den Fernseher angeschlossen werden kann und die größten Atari-Klassiker enthält. Da kann es auch heute wieder heißen: Have you played Atari today?
Er ist 27 Jahre alt, gelb, rund und immer noch hungrig. Kaum ein Videospielcharakter ist so bekannt wie Pac-Man aus der gleichnamigen Spieleserie, die Anfang der 80er die Automatenhallen eroberte um damit einen weltweiten Siegeszug zu beginnen. Das Pac-Man eigentlich Puck-Man heißt, und sein Name für die westliche Welt nur geändert wurde, weil man der Meinung war, daß pubertierende Jugendliche daraus nur zu schnell ein Fuck-Man ableiten würden, ist dagegen weniger bekannt.
Der Pillenfresser wurde von Iwatani Toru erschaffen, der mit keiner seiner anderen Schöpfungen an den Erfolg des berühmten Arcade-Spiels rund um Labyrinthe, Früchte und Geister anknüpfen konnte. Heute arbeitet Iwatani Toru immer noch in der Verwaltung von Namco, jener Firma, die noch gerne das eine oder andere Spiel veröffentlicht, in welchem Pac-Man eine Hauptrolle spielt.
Dabei ist keine der neuartigen Auflagen, keine der anscheinend verkaufsfördernden Lizenzplatzierungen (Pac-Man im Kart, Pac- Man in einer Adventure Welt…) so herausfordernd oder süchtigmachend wie das Original. Es gibt Spielprinzipe die sich nicht verbessern lassen und selbiges gilt wohl auch für den Einsatz von Videospielehelden: Am wohlsten fühlt sich Pac-Man immer noch in einem blau-schwarzen Labyrinth auf der Jagd nach Pillen und den Gespenstern Blinky, Pinky, Inky und Clyde.
Im Vergleich zu den Protagonisten moderner Spiele ist Pac-Man geradezu ein Dinosaurier. Er darf nur in vier Richtung “laufen” und ist gezwungen bei jedem Schritt den Mund aufzureißen um alles was in seine Bahn gerät zu verschlingen. Besondere Fähigkeiten? Mangelware! Extrawaffen? Nicht mit Pac-Man! Nur die großen Kraftpillen verhelfen ihm kurzzeitig zu Extrakräften, die es ihm erlauben die Geister im Labyrinth zu verschlingen, welche ihm sonst bei Berührung eines seiner drei wertvollen Leben rauben.
Pac-Man ist ein tragischer Held. Er darf weder die Welt noch eine Prinzessin retten, und sobald er ein Labyrinth erfolgreich hinter sich gelassen hat, wartet schon das nächste darauf von ihm gesäubert zu werden. Bildschirm folgt auf Bildschirm, und gäbe es keinen Programmfehler im Levelzähler, welche das Spiel im 256 Level unlösbar macht, wäre seine Reise endlos. Schnapp, Schnapp, Schnapp!
WENN PAC MAN EINEN SCHÄDEL HÄTTE.....
3333360 lautet die magische Punktzahl einer perfekten Pac-Man Runde. Es hatte 19 Jahre gedauert, bis Billy Mitchell erstmals am Automaten diese Punktzahl erspielte. Er entwischte jedem Geist und sammelte sämtliche Boni ein. Nur die wenigsten konnten Pac-Man bisher diese Leistung entlocken.
Aber selbst in 100 Jahren werden Menschen noch auf Pac-Man Highscore Jagd gehen. Jene Menschen, die dann wahrscheinlich über ein derzeit episches Spielerlebnis wie Legend of Zelda: Ocarina of Time oder Half Life 2 die Nase rümpfen. Wir lieben Pac-Man weil er Videospiele auf das Wesentliche reduziert. Und das macht ihn unsterblich.