Blaulicht, Martinshorn, Defibrillator - es darf wieder gerettet werden.
Anruf bei der Polizei: »Hilfe, hier ist ein schrecklicher Unfall passiert. Mehrere Menschen sind verletzt, zwei Fahrzeuge brennen, und ich klemme unter einer umgekippten Ampel fest.« –
»Keine Sorge«, beruhigt der Beamte, »Rettung ist schon unterwegs.« Fünf Minuten später ruft er kleinlaut zurück: »Ähm, tut mir leid. Unsere Einsatzfahrzeuge kommen nicht vom Parkplatz runter. Die Jungs können sich nicht entscheiden, wer zuerst fahren soll.«
Am anderen Ende der Leitung haucht das Ampelopfer erst ein »Bitte, was??« ins Handy und dann sein Leben aus. So oder so ähnlich wird es Ihnen in Emergency 2012 laufend ergehen. Dabei sind die miserable Wegfindung und noch miserablere KI der Einsatztruppen nur zwei von vielen Problemen, die Deep Silvers Rettungssimulation jede Menge Spielspaß kosten.
Der Karrieremodus von Emergency 2012 besteht aus zwölf zusammenhanglosen Missionen, die Sie in höchst unterschiedliche Katastrophengebiete überall auf dem Globus schicken. Da bricht der Kölner Dom durch einen Hurrikan zusammen, stürzt ein Passagierflugzeug über dem Roten Platz in Moskau ab, wird Zermatt vom einstürzenden Matterhorn überrollt oder Berlin von einer Feuerwalze heimgesucht.
Der Wiedererkennungswert der hübsch gestalteten Schauplätze hält sich zwar in Grenzen, dafür hätte der Krawall-Regisseur Roland Emmerich seine helle Freude an dem hohen Grad der Zerstörung, in den Emergency 2012 Sie zu Beginn jeder Mission schickt. Das Ziel ist stets dasselbe: Leben retten.
Hierfür stehen Ihnen vom Programm fest vorgegebene Einsatzkräfte aus Polizei, Feuerwehr, Ärzten und technischem Hilfswerk zur Verfügung, jede mit einem speziellen Einsatzgebiet. Anders als in den Serien-Vorgängern müssen Sie Ihr Team also nicht mehr selbst zusammenstellen und ausrüsten. Feuerwehrmänner löschen Feuer und schneiden eingeklemmte Personen aus Autos frei, Polizisten nehmen Randalierer fest, Ingenieure des THW schalten leckgeschlagene Gasleitungen ab und Notärzte versorgen Verletzte, die Sanitäter dann ins Krankenhaus transportieren.
Allerdings fällt das Aufgabenfeld der Einheiten bisweilen zu spezifisch aus. Warum etwa der Notarzt einen Feuerwehrmann rufen muss, um eine verletzte Person von einer Stelle zur nächsten zu tragen, statt es selbst zu tun, ist uns nicht ganz klar.
Gut hingegen: Das Programm erweitert Ihren Fuhrpark von Mission zu Mission behutsam. Sie werden also nicht schon zu Beginn von der Vielzahl an Funktionen und Möglichkeiten erschlagen, die Emergency 2012 bietet.
Mehr Einsteigerfreundlichkeit hätten wir uns dennoch gewünscht, denn das Tutorial vermittelt lediglich, wie die seit Jahrzehnten im Genre etablierte Maussteuerung funktioniert. Wo und wie all die unterschiedlichen Spezialfertigkeiten der Einheiten eingesetzt werden, kommt nur in (gut vertonten) Funksprüchen direkt im Einsatz rüber. Doch die überhört man im Eifer des Gefechts gerne mal.
Der Entwickler Quatriga Games gibt sich alle Mühe, die Dramatik großangelegter Rettungseinsätze angemessen zu vermitteln und schafft das auch ganz gut. Wer in Frankfurt gegen eine radioaktive Wolke kämpft, gleichzeitig Brände löschen und im Main ertrinkende Personen retten muss, dem schießt ordentlich Adrenalin durch die Adern.
Zumal ständig etwas passiert. So haben wir im von einem Wirbelsturm heimgesuchten Amsterdam gerade erst einen Wissenschaftler aus einem brennenden Haus gezogen, als an anderer Stelle eine entgleiste Straßenbahn in den Fluss zu stürzen droht.
Emergency 2012 packt uns dennoch nicht vollends, was an der auf Dauer öden Musik und vor allem der behäbigen Inszenierung liegt. So werden Ereignisse lediglich durch lahme Kamerafahrten eingeleitet, und KI-Passanten gehen selbst am größten Hausbrand unbeeindruckt vorbei. Zu solchen Atmosphäre-Mankos gesellen sich diverse Logikfehler. So lassen sich Flammen auch um Ecken herum löschen, und um einen Stau aufzulösen, hievten wir ein Autowrack von der Fahrbahn und legten es auf die Gleise eines Schnellzuges, der einfach hindurch fuhr.
Besonders schwer wiegt die katastrophale Wegfindung. Wer ein halbes Dutzend Fahrzeuge von A nach B bewegt, der kann sicher sein, dass sie sich hoffnungslos ineinander verkeilen. Enge Straßen werden zu einem unüberwindbaren Nadelöhr, Polizeiautos schleichen hinter zu Fuß fliehenden Dieben her, weil sie nicht überholen wollen, und so mancher Rettungswagen fand im Test den Weg zum Krankenhaus nicht, sondern fuhr endlos im Kreis. Das nervt doppelt, denn Emergency 2012 erlaubt keine Fehler.
Wer einen Notfall übersieht oder Sekunden zu spät reagiert, der darf die teils langen Missionen mangels Kontrollpunkten komplett von vorn beginnen. Eine freie Speicherfunktion gibt es zwar, doch das Sichern und Laden des eigenen Fortschritts dauert gefühlte Ewigkeiten.
Ein weiterer Stolperstein ist die unausgereifte Steuerung. Der ruckelige Kamerazoom bietet zu wenig Spielraum, und die Tastenbelegung lässt sich nicht konfigurieren. Ebenfalls nervig: Zwar zeigt die klar strukturierte Benutzeroberfläche an, wie viele Personen gerettet oder verhaftet werden müssen, wo sich diese Personen befinden, verschweigt das Spiel aber. Zudem ist die Übersichtskarte viel zu klein geraten, um überhaupt zu erkennen, welche Einheit gerade wo steht. Vor allem im Endlosspiel bremst das den Spielfluss ungemein, denn hier brennt es buchstäblich an allen Ecken. Anders als in der Kampagne managen Sie hier ähnlich wie in Emergency 4 eine von vier fiktiven Städten, absolvieren zufallsgenerierte Rettungseinsätze und verdienen dadurch Geld, mit denen Sie neue Fahrzeuge kaufen.
Was in der Theorie motivierend klingt, krankt in der Praxis an sich schnell wiederholenden Ereignissen. Als wir etwa einen Amokläufer überwältigt hatten, ballerte fünf Minuten später wieder einer an genau derselben Stelle drauflos. Völlig unverständlich ist zudem, dass Sie im Endlosspiel nicht speichern dürfen. Stattdessen berechnet das Spiel Ihre Punkte für eine Online-Rangliste, sobald Sie die Partie beenden. Das dürfte höchstens Hardcore-Fans gefallen, gemütliche Feierabend-Spieler ärgern sich hingegen. Ohnehin ist Emergency 2012 nur für Serienveteranen geeignet. Denn die besitzen die benötigte Frustresistenz, um in dem abermals von unnötigen Ecken und Kanten geplagten Strategiespiel nicht die Nerven zu verlieren.
net so mein Spiel,obwohl es bestimmt mal ganz lustich is.Im Bericht stehen ja auch so einige kritikpunkte,und das es mehr für Fan´s geeignet sein soll.Schade eigentlich,es sieht ja ganz schmuck aus der look
schade das es an der Umsetzung zu scheitern scheint.Nachdem Motto: "Gut gemeint ist nicht Gut gemacht"
ich mag solche Simulationsspiele.Aber; schlechte Wegfindung, schlechte KI,und andauernd verkeilen sich die Einsatzfahrzeuge (laut Bericht).. das ist ja nicht die beste Werbung,auch wenns schön aussieht
Ein Kumpel von mir ist ein großer Fan der Serie,und hat es sich gekauft (naja ohne Blaulicht,war ihm zu teuer die DeluxeVersion). Er war am Anfang begeistert,besonders über die Grafik...Just hat er sich doch nach einer Weile geärgert.Die Wegfindung ist wirklich schlecht,und das verkeilen der Fahrzeuge ein Ärgernis. Mein Kumpel bereut den kauf trotzdem nicht
positiv:(seiner Meinung nach)
- Polizeiwagen, Krankenwagen und Abschleppwagen bringen die Fracht/die Opfer/die Verbrecher automatisch aus dem Spielfeld und kommen auch wieder zurück.
- Wenn mal zuviele Einsatzkräfte verletzt werden, kommt automatisch Verstärkung.
- Die Missionen sind sehr abwechslungsreich
- Die neue Bedienoberfläche ist um einiges einfacher
- Es gibt 3 Freeplay-Karten (Hitze, Sturm, Kälte)
- Spiel wird gepatcht
ich hoffe das ist für potentielle Käufer eine kleine hilfe
Danke Buffy,vllt stellst du dich mal in unseren Hotel vor.Wäre schön.
Deine Kritik gefällt mir-auch wenn es dein Kumpel getestet hat, gut angeführt
[allgemein44]
Der Look vom Gameplay gefällt mir.Ich mag sowieso diesen "Modelbau-Charme".Die Entwickler werden hoffentlich noch einige richtige und wichtige Patch vornehmen